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10.08.2021

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Ein Hauch von Eisenbahn

Passarelle in London von Moxon Architects und Arup


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Schulkinder der King’s Cross Academy tauften die neue Fußgänger*innen-Brücke von Moxon Architects und Arup (beide London) im Londoner Stadtteil King’s Cross „Espérance“ – zu Deutsch: Hoffnung. Trotz des zukunftsweisenden Namens zeigt sich das Projekt von der industriellen Vergangenheit des Viertels und dessen stählernen Eisenbahnbrücken aus viktorianischer Zeit inspiriert. Die rote Farbe und Struktur des Fachwerks weisen unverkennbar darauf hin und sind eine Anspielung auf den Vorgängerbau von 1821, welcher an derselben Stelle den Regent’s Canal überspannte und zum Transport von Kohle diente. 
 
Die 25 Meter lange Brücke liegt unweit der Fernbahnhöfe King’s Cross und St Pancras und verbindet das Büroviertel um den Pancras Square mit dem Granary Square und dem heutigen Einkaufszentrum Coal Drops Yard, das im Jahr 2018 wiedereröffnet wurde. Das nördlich des Kanals befindliche frühere Industrieareal von King’s Cross – „Goods Yard complex“ aus dem Jahr 1852, bestehend aus einem Getreidespeicher (Granary building) sowie ehemaligen Transit- und Montagehallen für Züge – wurde in den letzten Jahren umfassend modernisiert und wiederbelebt: In den ehemaligen Getreidespeicher, umgebaut von Stanton Williams Architects, zog die Kunsthochschule Central Saint Martins, und auch die „Western Transit Shed“ wurde zu Büros, Läden und Restaurants umfunktioniert. Um den ursprünglichen Charakter des Areals wiederherzustellen und die häufig frequentierten Orte von King’s Cross nach dem schon 1920 erfolgten Abriss der alten Brücke erneut zu verbinden, gab der Bezirk eine Überführung über den Regent’s Canal in Auftrag.

Bei Dunkelheit kommt die reduziert gehaltene Fachwerkkonstruktion durch eine integrierte Beleuchtung, konzipiert von den Lichtdesigner*innen des Londoner Studio-29, besonders zum Ausdruck. Ihre leuchtend rote Lackierung lässt die Brücke auch des Tages die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Für die Realisierung des Projekts kooperierten Moxon Architects und Arup mit SH Structures, einem in Yorkshire ansässigen Stahlbau-Unternehmen. Die drei Akteure hatten bereits die nahegelegene Somers Town Bridge gemeinsam realisiert.

Durch ihre schlanken und leicht geschwungenen Tragelemente wirkt die Espérance Bridge elegant und keineswegs altbacken, sondern ähnelt einer Welle, die den Fluss überspannt. Dieser Eindruck entsteht auch, weil das Planungsteam die Struktur des Stahlfachwerks mit schmalen Diagonalelementen aus Edelstahl kombinierte, wodurch das historische Vorbild der Eisenbahnbrücke transformiert in der Gegenwart ankommt.
 
Text: Ariann Schwarz


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

auch ein | 12.08.2021 08:12 Uhr

architekt

eine toll gemachte skulpturale brücke

aber kommt man zehn meter weiter rechts (siehe bild 1) nicht auch über den fluss?

1

Anton Schedlbauer | 11.08.2021 11:30 Uhr

TOP

Genau mein Ding. Eine einfallsreiche, sehr leichte, fast schwebend wirkende Konstruktion. Die rote Farbe bildet einen sehr schönen Kontrast zum natürlichen und gebauten Umfeld. Die richtige Brücke am richtigen Ort. Besser kann man es nicht machen.

 
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