Das Gebiet Luneplate liegt im Süden von Bremerhaven, zwischen Fischereihafen, Weser und Alte Weser. Die Flächen entlang der Weser, im Nordwesten der Luneplate, stehen seit 2015 unter Naturschutz und werden ausschließlich von Wasserbüffeln, Rindern und diversen Vogelarten bewohnt. Von dieser Landschaft umgeben, soll in Zukunft ein auf Ökologie und Nachhaltigkeit spezialisiertes Gewerbegebiet entstehen. Gefördert wird das ambitionierte Lune Delta mit Bundesmitteln aus dem Programm „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.
2017 führte die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung ein konkurrierendes Werkstattverfahren für die Entwicklung des Gebietes durch, das ein Team der Büros cityförster (Hannover), urbanegestalt (Köln) und transsolar (u.a. München, Stuttgart) gewann. Der Masterplan sieht unter anderem ein Gründerzentrum vor. 2019 wurde dafür ein EU-weites Vergabeverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb ausgeschrieben. Mit dem Projekt beauftragt wird nun die Arbeitsgemeinschaft der Berliner Büros Partner und Partner, Lavaland und Treibhaus Landschaftsarchitektur. Bauherrin ist die städtische Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter/Neuer Hafen.
Entsprechend der Vorgaben aus dem Masterplan, soll auch das Gründerzentrum Green Economy notwendige Standards im Bereich Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz erfüllen. Um dies zu erreichen, ist für den quadratischen Baukörper eine Holzskelettkonstruktion mit einem Stützenraster von 8,1 Meter vorgesehen. Alle weiteren Materialien sollen ebenfalls entweder bereits recycelt oder recycelbar sein.
Auf 6.500 Quadratmeter Fläche sollen 270 Arbeitsplätze entstehen, die möglichst frei zu konfigurieren sind. Auch Werkstätten, Gastronomie- und Eventflächen und Räume für Kinderbetreuung sind angestrebt. Als Initialkonzept ist die Einrichtung einer CNC-Werkstatt geplant, in der die gesamte Möblierung produziert wird. Die Mieterstruktur soll vor allem aus Start-Ups bestehen. An das Gründerzentrum angeschlossen, soll es eine Aussichtsplattform geben, die dann den Blick in Richtung des Naturschutzgebiets mit seinen Wasserbüffeln öffnet. (sla)
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Martin | 13.02.2022 18:27 Uhrrecyclebar gründen
sehr konsequent durchgearbeitetes projekt. schön zu sehen, dass es neben den vielen greenwashing-büros noch planer gibt die es ernst meinen.