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12.08.2019
LAVA und Aspect Studio
Parkplanung für Ho-Chi-Minh-Stadt
Allzu viel Grün gibt es in Ho-Chi-Minh-Stadt nicht, aber zumindest die Innenstadt hat ein paar Parkanlagen zu bieten. Einer dieser Parks ist allerdings als solcher gar nicht unbedingt zu erkennen. Der schmale Streifen entstand auf dem Gelände des ersten Bahnhofs der Stadt, der von den Franzosen ab 1915 gebaut und in den 1970er Jahren nach längerer Schließung abgerissen wurde. Mehrere breite Straßen durchschneiden das Gelände, einen Busbahnhof gibt es dort, eine Bühne und ein unterirdisches Einkaufszentrum. In den nächsten Jahren soll nun ein durchgehender Erholungsraum entstehen. LAVA (u.a. Stuttgart und Sydney) haben zusammen mit Aspect Studio (u.a. Sydney und Shanghai) einen entsprechenden Wettbewerb für die Neugestaltung des Parks gewonnen.
Die Projektverantwortlichen um LAVA-Pazifik-Direktor Chris Bosse und Steven Buckle von Aspect Studio betonen die kontinuierliche Nutzung des Ortes im Kontext von Mobilität. An diese Geschichte wollen sie anknüpfen, in dem sie die historischen Bahngleise in ein geschwungenes, in seiner Topografie variierendes Wegenetz übersetzen. Brücken erlauben die Überquerung der weithin bestehenden Straßeneinschnitte, während mehrere abgesenkte Plätze mit Brunnen und schattenspendenden Dachkonstruktionen Raum für Erholung bieten. Letztere dienen zugleich dem Regenwasserrecycling und der Energieproduktion. Räumlich erlauben die Brücken außerdem die Integration einer neuen U-Bahn-Station am westlichen Ende des Streifens, womit die Geschichte des Parks als Ort der Mobilität nicht nur sinnbildlich fortgeschrieben wird.
Mit der neuen Anlage, die von den Machern als dicht programmierter Central Park interpretiert wird, soll den vielschichtigen Nutzungsansprüchen der Einheimischen wie der vielen Tourist*innen Rechnung getragen werden. Letztere haben besonders in ihrer Ausprägung als Backpacker ihr natürliches Habitat in der benachbarten Bui-Vien-Straße. Das Ergebnis ist ein engmaschiges Gefüge aus den bereits erwähnten Aufenthaltsbereichen sowie Open-Air-Galerien, Musik- und Theater-Pavillons und Sportflächen, zu denen auch ein Skatepark gehört. Auf den 16 Hektar des Parks ist aber natürlich auch in Zukunft genügend Platz für das traditionell dort stattfindende Frühlingsfest eingeplant. (sb)
Auf Karte zeigen:
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Zu den Baunetz Architekt*innen:
LAVA Laboratory for Visionary Architecture
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