Medellin bringt man zu gerne und zu ausschließlich mit Drogenkriminalität und Mafiastrukturen in Zusammenhang. Aber die zweitgrößte Stadt Kolumbiens ist vielseitiger. Beispielsweise erstreckt sich im Nordosten der riesige Naturpark Arví über 16.000 Hektar. 1.760 davon sind weitgehend unberührte Waldfläche, die die Besucher auf einem 54 Kilometer langen Wegenetz durchstreifen können.
Die Parkbetreiber setzen auf Ökotourismus und haben fünf Knotenpunkte im Teilbereich Santa Elena als „kontrollierte Erholungszonen“ festgelegt. Das ortsansässige Büro Escala Urbana Arquitectura hat dafür ein „Handbuch der ländlichen Möblierung“ entwickelt. Sie wollen damit eine allgemeine Sprache für das gesamte Territorium und die verschiedenen Formen der Weiterentwicklung erreichen.
Mit ihren Möblierungsvorschlägen orientieren sich die Architekten dicht an den Gegebenheiten des Parks. Dabei berücksichtigen sie drei Punkte: den soziokulturellen, nämlich wie die Menschen sich durch ihr Verhalten den Ort aneignen, ortspezfische Vorgaben wie Materialien, Oberflächen, Farben und das Klima sowie den ökonomischen Aspekt, indem sie schlichte und in der Herstellung wie Pflege preiswerte Bauten geplant haben.
Die Architekten haben die Module in bisher drei Kategorien unterteilt: Picknick-Möbel aus Stein, Holz und Bepflanzung für kleinere und größere Besuchergruppen, Verkaufspavillons und Parkplatzmöblierung. Die Mitglieder dieser Möbel-Familie treten so zurückhaltend auf, dass sie ihre Umgebung nicht stören.
Alle Fotos: Escala Urbana Arquitectura
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