Die Stadt, die Universität, die Hochschule und das Medizinische Zentrum der Uni Utrecht hatten offensichtlich enormen Bedarf an Parkflächen: Am Montag wurde mit De Uithof, benannt nach dem Uni-Campus, das größte Parkhaus der Stadt eröffnet. Geplant und realisiert wurde der Neungeschosser von KCAP Architects & Planners (Rotterdam, Zürich, Shanghai) in Kooperation mit studioSK/Movares.
Im Osten der Stadt ist an dem Autobahnkreuz der A27 und A28 ein leicht geknicktes Gebäude mit insgesamt 2.000 Stellplätzen entstanden. Die dezent ansteigenden und abfallenden Ebenen zeichnen sich als helle Streifen nach außen ab. Die unteren Geschosse zeigen dabei Richtung Boden, die oberen Richtung Himmel – so scheint es, als sperre der Bau an seinen kurzen Seiten ein wenig das Maul auf. Der Hauptzugang ist von zwei hölzernen Kletterwänden flankiert; tatsächlich existiert im flachen Utrecht ein studentischer Alpenverein, der den Impuls dazu gab.
Der Großteil der Parkplätze steht Beschäftigten des Uni-Campus zur Verfügung. Das Parkhaus ist aber nicht nur Autofahrern vorbehalten: 500 Plätze nutzen Pendler, die das Auto mit öffentlichen Verkehrsmitteln kombinieren. Deshalb ist auf der untersten Ebene auch eine Bus-Tram-Station eingerichtet, außerdem – wie soll es in Holland auch anders sein – gibt es großzügige Abstellflächen für Fahrräder. Und auch versorgen kann man sich auf der Durchreise: Im Erdgeschoss sind neben den Verkehrseinrichtungen Läden angesiedelt. Im Inneren lässt das Parkhaus ein Atrium frei, das – bisher noch etwas zaghaft – bepflanzt ist.
Fotos: Ronald Tilleman, Moraves/Ivo Bastiaansen, Catrin Schal
Zum Thema:
Ein Streifzug durch die Architekturgeschichte der Großstadtgarage in der Baunetzwoche#293 „Parkhäuser“
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