Boughton House, im zentralenglischen Northamptonshire, ist einer der größten englischen Landsitze, seit Jahrhunderten im Besitz der Herzöge von Buccleuch. Der Park des umfangreichen Komplexes wurde im 17. und 18. Jahrhundert nach damaliger Gartenkunst mit vielen Kanälen, Bassins und Avenues ausgestattet. Eins der dominantesten Elemente des Parks bildet sicherlich der Great Mount, ein terrassenförmig angelegter, grasbewachsener Hügel. Zu diesem Hügel wurde nun kürzlich ein vom Büro Kim Wilkie Associates (Richmond) geplantes Pendant fertig gestellt.
Das Büro beschriebt den Entwurf als orpheusschen Hades im Gegensatz zu dem ihm gegenüberliegenden olymphaften Berg. Um den Hades zu realisieren, wurde einer der Kanäle als Symmetrieachse benutzt und eine sieben Meter tiefe Negativform der terrassierten Pyramide ins Erdreich gegraben. Die Architekten: „Wenn man im Park umhergeht, bemerkt man den Eingriff in die bestehende Struktur kaum. Doch je mehr man sich dem ‚Mount‘ nähert, desto mehr wird die Senkung des Erdreichs und ein Graspfad sichtbar, der spriralenförmig nach unten zu einem quadratischen Becken führt.“
Der neu geschaffene Ort soll als Topos der Kontemplation, aber auch – dank seiner guten Akustik – als geeigneter Platz für Musikaufführungen dienen.