Am 21. Juni 2003 wird um 16 Uhr der neue, unkonventionelle Tilla-Durieux-Park am Potsdamer Platz in Berlin feierlich eingeweiht. Der markante Entwurf stammt vom Preisträger des 1995 ausgelobten Wettbewerbs, dem Landschaftsarchitekturbüro DS aus Amsterdam. Das selbe Büro hat bereits den Henriette-Herz-Park nördlich des Berliner Sony-Centers entworfen. Der Tilla-Durieux-Park verläuft zwischen dem debis-Areal und den „Park Kolonnaden“ entlang der Linkstraße und wurde als „städtischer Garten“ gestaltet. Er ist Bestandteil eines grünen Bandes, das sich von Nord nach Süd durch Berlin zieht und als Frischluftschneise dient.
Die über 12.500 Quadratmeter große Rasenskulptur wurde nach einer Bauzeit von neun Monaten für drei Millionen Euro fertiggestellt. Am Rande eines wassergebundenen Promenadenwegs wurden neunzig Linden und 15 rot blühende Kastanien gepflanzt. Zum Ausruhen stehen vierzig Bänke bereit. Im Mittelteil des Parks sind zwanzig Meter lange Wippen platziert, die eine Höhe von 1,50 Metern erreichen. Obwohl das ursprüngliche Konzept modifiziert werden musste, hat die Rasenskulptur ihre Kraft und Intensität dadurch nach Meinung der Bürgermeisterin des Berliner Bezirks Mitte, Dorothee Dubrau, nicht verloren.
Der Park heißt nach der Schauspielerin Tilla Durieux (1880-1971), die als Ottilie Godeffroy in Wien geboren wurde und an den Bühnen von Max Reinhardt in Berlin spielte. In den zwanziger Jahren wurde sie zur gefragtesten Schauspielerin der Weimarer Republik. Zusammen mit Erwin Piscator arbeitete Durieux 1927 am „Theater am Nollendorfplatz“ in Berlin. Ein Jahr später veröffentlichte sie ihren eigenen Roman „Eine Tür fällt ins Schloss“. 1933 siedelte Durieux nach Ascona (Schweiz) über und ging 1934 nach Zagreb ins Exil. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Jugoslawien 1941 wurde ihr jüdischer Ehemann verhaftet und starb zwei Jahre später in der Haft in Berlin. Daraufhin unterstützte Durieux Widerstandsgruppen gegen die Nazis. Bis ins hohe Alter hat sie bei Hörspielen, Filmen sowie Fernsehspielen mitgewirkt.