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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Park-_und_Ride-Anlage_bei_Nantes_von_IDOM_7644025.html

21.06.2021

Blechkleid mit Baumterrassen

Park- und Ride-Anlage bei Nantes von IDOM


Die französische Stadt Bouguenais ist Teil der erweiterten Metropolregion um Nantes, deren öffentliches Verkehrsnetz besser integriert werden soll. Zu den diesbezüglich bereits umgesetzten Maßnahmen zählt eine „Park & Ride“-Anlage an der Rue de la Neustrie im geografischen Mittelpunkt von Bouguenais. Dabei handelt es sich um ein Wohngebiet mit geringer Dichte, aus dem bisher viele Menschen mit dem Auto in andere Teile der Region pendeln. Die neue Anlage soll den Umstieg auf die Schiene erleichtern.

Das Projekt entstand als Resultat einer öffentlichen Ausschreibung, bei der das Architektur- und Ingenieurbüro IDOM mit Hauptsitz in Madrid von der Stadt Nantes mit dem Projekt beauftragt wurde. Es zeichnet für alle Architektur- und Ingenieurleistungen von der Konzeption bis zur Überwachung der Arbeiten verantwortlich. Der 25.000 Quadratmeter große Komplex umfasst ein oberirdisches Parkhaus, das durch überdachte Passagen mit einer benachbarten Straßenbahn- und Bushaltestelle verbunden ist. Das Budget betrug ohne Steuern 10,95 Millionen Euro.

Das langgezogene Parkhaus mit vier Ebenen bietet Platz für 782 Autos, 20 Motorräder und 50 Fahrräder und beherbergt neben Büros der Verwaltung auch Aufenthaltsräume für die Busfahrer. Um den massiven Baukörper trotz seines Maßstabsunterschieds zur umliegenden Bebauung in das Straßenbild zu integrieren, zielte seine Gestaltung darauf ab, seine optische Wucht zu verringern und ihn mit abgerundeten Ecken und licht- und luftdurchlässiger Fassade möglichst leicht erscheinen zu lassen. Die Konstruktion wurde komplett mit weißen perforierten Stahlblechlamellen ummantelt. Mehrere tiefe, gelb akzentuierte Einschnitte brechen die kompakte Form auf und strukturieren das Volumen. Sie bilden patioartige Terrassen, die mit Bäumen bepflanzt wurden. Zugleich markieren sie die vertikalen Erschließungskerne und sollen so zur besseren Orientierung beitragen.

Kurze Wege und eine optimale Trennung von Fußgänger*innen und Fahrzeugen standen bei Erschließung und Organisation des Verkehrsflusses im Vordergrund. Ein- und Ausfahrt des Parkhauses liegen an einer Querseite unmittelbar nebeneinander, an der gegenüberliegenden Querseite befindet sich eine doppelte schraubenförmige Rampe, um die reibungslose vertikale Bewegung der Autos sicherzustellen. Vor Witterung geschützte Fußgängerquerungen verbinden das Parkhaus mit der Plattform des intermodalen Bahnhofs. Deren Überdachung ist gleich gestaltet und wird von einer einfachen Säulenreihe getragen. (da)

Fotos: Aitor Ortiz, Juan Cardona


Zum Thema:

Mehr zur Typologie des Parkhauses in der Baunetzwoche #239.


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