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18.03.2019

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Frischer Wind aus Wien

PPAG gewinnen Schulbau-Wettbewerb der Howoge in Berlin


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Wenn alles gut geht, darf sich der Berliner Schulbau bald auf neue Impulse aus Wien freuen, denn PPAG architects haben den kürzlich entschiedenen Wettbewerb der Howoge für eine Sekundarschule an der Allee der Kosmonauten in Berlin-Lichtenberg gewonnen. Anders als bei den klar und streng geordneten Baukörpern, die hierzulande größtenteils entstehen, arbeiten PPAG mit kleinteilig gegliederten Häusern, wie etwa beim Bildungscampus Sonnwendviertel in Wien, der 2014 entstand. In Lichtenberg schlagen sie ein vielfach gestaffeltes Haus in Holzbauweise vor.

Pädagogische und architektonische Grundlage dieser Herangehensweise ist das Konzept des Clusters, das aktuell im deutschen Schulbau immer wichtiger wird. Gemeint ist damit die Abkehr von der klassischen Klassenraum-Flur-Schule zugunsten der Gliederung einer großen Schule in einzelne Einheiten. Diese bestehen wiederum aus mehreren Klassen-, einem Lehrerzimmer sowie flexibel nutzbaren Räumen, die um ein offenes Forum angeordnet werden. Dieses räumliche Setting erlaubt neue, flexible Arbeits- und Lernformen. Um die Ordnung der Schule auf der Basis von Clustern ging es auch im Wettbewerb der Howoge – auch wenn man hier von Compartments spricht.

Auf der Basis eines vorgeschalteten Auswahlverfahrens, aus dem 15 Teams ausgewählt wurden, hatte die Howoge im Oktober 2018 einen Realisierungswettbewerb (RPW 2013) mit anschließendem Verhandlungsverfahren ausgelobt. Aufgabe war der Entwurf einer Integrierten Sekundarschule (ISS) und eines Gymnasiums samt gemeinsam genutzter Sporthalle. Die Sekundarstufe I ist 6-zügig, die Sekundarstufe II und das Gymnasium sind 4-zügig konzipiert. Die Integrierte Sekundarschule (ISS) ist eine binnendifferenzierte Schulform, die Abschlüsse von der Berufsbildungsreife bis zum Mittleren Schulabschluss anbietet und seit 2010 in Berlin existiert. Zusammen mit dem Gymnasium deckt der neue Schulstandort an der Allee der Kosmonauten die gesamte Sekundarstufe ab. Der Neubau wird einen Bestandsbau ersetzen.

Mitglieder der Jury waren Julian Weyer (Partner bei C.F. Møller Architects in Aarhus), Gernot Schulz aus Köln, Anne Beer aus München sowie Frank Hausmann aus Aachen, der den Vorsitz übernahm. Die Jury vergab einen ersten und zwei dritte Preise sowie eine Anerkennung:

  • 1. Preis: PPAG architects mit EGKK Landschaftsarchitektur M. Enzinger | C. Kolar (beide Wien)

  • ein 3. Preis: Ackermann + Raff mit Planstatt Landschaftsarchitektur Johann Senner (beide Stuttgart)

  • ein 3. Preis: (se)arch architekten und Kubus 360 (beide Stuttgart) mit Sima | Beer (Zürich)

  • Anerkennung: AFF Architekten mit POLA Landschaftsarchitekten (beide Berlin)

Anders als beim Wettbewerb für modulare 3- und 4-zügige Grundschulen, den der Senat vor kurzem entschieden hat, ist das Projekt in Lichtenberg ausschließlich für diesen Standort konzipiert. Als erstes Wettbewerbsverfahren der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Howoge für einen Schulbau ist es jedoch als „Pilotprojekt für weitere Bau- und Planungsausführungen in Berlin“ zu verstehen, schreibt die Ausloberin. In diesem Punkt spiegelt sich nicht zuletzt die umstrittene Rolle der Howoge wider, die im Rahmen der Berliner Schulbauinitiative durch den Senat beauftragt wurde, eine Reihe großer Schulen zu bauen.

Gegen diese Entscheidung hatte sich im letzten Jahr eine Volksinitiative gebildet, die von einer Privatisierung im Bildungswesen spricht, da die Howoge die Immobilien als Sicherheit für Kredite einbringen kann. Der Senat betonte demgegenüber, dass die Howoge ein öffentliches Unternehmen sei und Schulen und Grundstücke letztlich in öffentlicher Hand blieben, auch wenn die Howoge privatwirtschaftlich organisiert ist. Für den Senat war es wichtiger, dass mit der Howoge ein Akteur gefunden wurde, der in der Lage ist, möglichst effizient und schnell die dringend notwendigen Schulplätze zu schaffen.

Momentan läuft das Vergabeverfahren mit den drei prämierten Büros. Eine Entscheidung ist in den nächsten Wochen zu erwarten. Aktuell hofft die Howoge, 2021 mit dem Bau beginnen zu können und die Schule 2024 zu eröffnen. Über die Kosten schweigen sich die Beteiligten im Moment noch aus. (gh)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

coco | 19.03.2019 21:40 Uhr

kein mainstream

Gratulation an die Sieger. Die Gebäude-Maschinen haben dieses mal verloren...

6

Rudi | 19.03.2019 13:47 Uhr

Schule

Alles austauschbare banale Entwürfe

gebe blergh recht

kein Wunder dass die Kinder statt zur schule, protestierten gehen

5

antifortschrittsgegner | 18.03.2019 20:06 Uhr

Lob an die Jury ...

... mit dem was ich sehe sind mit PPAG und AFF Architekten zwei Konzepte unter den Preisträgern, die sich endlich mal von dem immer gleichen städtebaulichen Ob-Kranken-Büro-oder-Schulhaus-wir-machen-Verbindungsbau-plus-Finger-nach-oben-oder-und-unten-Lösung loslösen!

Ob nun Fenster tanzen oder die Hüllfläche gross ist, kann man getrost darüber hinwegsehen (einfach mal in die Schweiz gucken, die gehen auch mit "Energetischen Vorgaben" (Thema: graue Energie) deutlich besser um als wir in Deutschland!)

Das ist die selbe Diskussionsbasis wie in der Mobilität: Weil es vom Staat, Medien und Industrie gepusht wird findet man E-Mobilität super ökologisch. Dass aber die Energie nur auf andere Weise hergestellt wird (zum Beispiel durch Verbrennen von irgendetwas anderem) und die Batterien in der gesamtökoloischen Betrachtung einer Beleidigung der nächsten Generation gleich kommen (siehe Öl-Plastik-Mist-Dämmung im Baugewerbe) ist einem "nicht bewusst".
Dabei gibt es Gedanken und Forschung seit 2005 (+/- 5 Jahre) mit Wasserstoffantrieben.
E-Mobilität ist und bleibt ein finanziellgetriebener Zwischenschritt (hoffentlich) zu einer sinvollen Lösung.

Siehe auch politisch definierter Primärenergiefaktor.

Egal ... Lob an die Sieger und die Jury hoffe es wird so gebaut ... Ich fühle anhand der Bilder hier hat - in meinen Augen - wirklich mal der Beste gewonnen.

4

Superarchitekt | 18.03.2019 18:31 Uhr

1.Preis

Wenn das Wettbewerbsziel war, die größtmögliche Hüllfläche zu erzeugen, hat die Jury auf jeden Fall die richtige Wahl getroffen...

3

Max | 18.03.2019 18:00 Uhr

@blergh

Von allen Aspekten über die man bei diesem Projekt verhandeln könnte haben Sie sich wirklich den banalsten und naheliegensten ausgesucht.

DAS müsste bald mal ein Ende haben, dann entsteht vielleicht auch wieder ein halbwegs intellligenter Diskurs.

2

schmidt | 18.03.2019 17:46 Uhr

lieber herr blergh

zum glück wird ein wettbewerb nicht ausschließlich nach der fassade entschieden

1

blergh | 18.03.2019 15:45 Uhr

stop it!

Hat denn dieser "tanzende" Fenster-Fassadenbrei-Trend nicht bald mal ein Ende? Das ist so dermaßen uninspiriert und verschandelt noch auf Jahrzehnte unsere Städte. Da sind mit die beiden 3. wesentlich gefälliger.

 
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1. Preis: PPAG architects mit EGKK Landschaftsarchitektur M. Enzinger | C. Kolar (beide Wien)

1. Preis: PPAG architects mit EGKK Landschaftsarchitektur M. Enzinger | C. Kolar (beide Wien)

ein 3. Preis: Ackermann + Raff mit Planstatt Landschaftsarchitektur Johann Senner (beide Stuttgart)

ein 3. Preis: Ackermann + Raff mit Planstatt Landschaftsarchitektur Johann Senner (beide Stuttgart)

ein 3. Preis: (se)arch architekten und Kubus 360 (beide Stuttgart) mit Sima | Beer (Zürich)

ein 3. Preis: (se)arch architekten und Kubus 360 (beide Stuttgart) mit Sima | Beer (Zürich)

Anerkennung: AFF Architekten mit POLA Landschaftsarchitekten (beide Berlin)

Anerkennung: AFF Architekten mit POLA Landschaftsarchitekten (beide Berlin)

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