Norwegische Fjordidylle, wie sie im Bilderbuch steht: Die Gemeinde Etne, rund 100 Kilometer südlich von Bergen, bietet Natur satt. Bisher hielt sich das Angebot an gestalteten Freiräumen für die rund 4.000 Einwohner*innen in Grenzen. Nun hat sich das geändert. Seit Kurzem ersetzt der sogenannte Skakkeringen die einst asphaltierte Brache neben dem örtlichen Kulturzentrum. Entworfen wurde die 2.000 Quadratmeter große Fläche von den Büros LOCAL (Bergen) und PIR2 (Oslo) im Rahmen eines Pilotprojekts der Provinz Vestland.

Beim Umzug der lokalen Schule ins Kulturzentrum im Jahr 2019 war ein traditioneller Schulhof entfallen. Statt eines abgeschlossenen Pausenhofs sollte ein offener, multifunktionaler Begegnungsraum entstehen –  nicht nur für Schüler*innen, sondern für die gesamte Gemeinde. Das Projekt sieht vor, langfristig auch andere umzäunte Schulhöfe dauerhaft zugänglich zu machen. Grundlage des Pilot-Entwurfs bildete die Beteiligung der Bürgerschaft mit Interviews, Workshops und Umfragen.

Entstanden ist eine Freifläche mit Sport- und Spielangeboten und Potenzial für kulturelle Nutzungen. Das Zentrum bildet ein markierter Platz für Ballsportarten, insbesondere Basketball. Farbige Bodenflächen strukturieren das Areal. Rundherum gruppieren sich Sitzgelegenheiten, Klettergerüste und begrünte Beete in organischen Formen. Eine mäandernde, rote Laufbahn umschließt das Ensemble.

Am Rand erhebt sich ein Pavillon mit trapezartigem Gründach, das von sieben Scheiben aus Brettsperrholz getragen wird. Recyceltes Aluminium bringt diese zum Spiegeln. Der Platz wird gut angenommen: Neben Schulsport, Unterricht im Freien und Freizeitaktivitäten finden hier Freiluftkinos, Konzerte und Märkte statt. Ein generationsübergreifendes Konzept soll zudem Senior*innen einbinden – mit Veranstaltungen und einem geplanten Gemeinschaftsgarten. (gk)

Fotos: Artishot

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