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13.09.2010
Inszenierung der Rekonstruktion
Ostflügel des Berliner Naturkundemuseums fertig
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auch ein | 15.09.2010 16:58 Uhrarchitekt
auch wenn man kein rekonstruktions-fan ist....
DIESE idee ist klasse !
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Schweizer | 14.09.2010 15:50 UhrLieber sba...
Roger Diener ist ein kluger und integrer Mann, und wenn er sagt: "Unsere Lösung ist ein Einzelfall, die aus den bestimmten Bedingungen dieser einzigen Aufgabe entwickelt wurde. Diese Lösung ist nicht reproduzierbar, sie hat keine Gültigkeit über den Fall hinaus." dann darf man ihm glauben, dass er es auch so meint. (Immerhin ist die vorgesehene neue Nutzung als Ausstellungsfläche ohne Tageslicht im befensterten Originalbestand nicht vorgesehen gewesen.) Kluge und hochdekorierte Landsleute von mir haben an anderer Stelle gezeigt (Caixa Forum), dass zeitgenössische Architekten bei dieser Frage zu den unterschiedlichsten Lösungen kommen können, ohne in verbohrtes Entweder-Oder zu verfallen. Ihr Schluss, man könne nun "die Moderne getrost als abgehakt" bezeichnen, nur weil die Kollegen in diesem konkreten Fall eine solche (und soweit mit bekannt in ihrer Radikalität bislang einzigartige) Lösung im Umgang mit der Rekonstruktion historischer Substanz gewählt haben, zeigt nur wieder, wie seltsam verbohrt, unsachlich und geschichtsvergessen diese Debatte bisweilen geführt wird. (Ich empfehle Ihnen dazu einmal die ausgezeichneten Texte eines Otto Wagners (um 1890, also noch vor der landläufig vielgeschmähten Moderne von Werkbund und Bauhaus.) Wenn Sie seit IBA 87 und Herrn Stimmann keine Entwicklung und keinen Wandel in der Berliner Architektur im Besonderen erblicken können, dann ist Ihnen -ehrlich gesagt - nicht zu helfen. Wohin uns das führt? Was? Qualitätvolle Architektur und Kollegen, die keine 0815-Standards anwenden , sondern mit Fantasie und Feingefühl um individuelle und gestalterisch nachhaltige Lösungen ringen?....Ich weiß es nicht, aber spannend bleibt es allemal! Was man verkehrt machen kann? Eine ganze Menge! Da müssen Sie sich nur mal die Arbeiten des Kollegen Stuhlemmer anschauen. Resultate gibt es viele. Bessere und schlechtere. Nur Hinschauen muss man.
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peter | 14.09.2010 00:47 Uhrostflügel
respekt!
ein mutiger und witziger beitrag zu denkmalschutz und rekonstruktion.
mein wunsch:
zu erfahren, wieso es sich hier um einen absoluten einzelfall handeln soll. es klingt glatt so, als hätte man angst vor nachahmern. wieso eigentlich?
meinetwegen könnte man glatt das ganze berliner stadtschluss als betonabguss nachstellen. und den momentan zerstört werdenden stuttgarter haptbahnhof genauso wie die dresdner, kölner, frankfurter sowie diverse andere altstädte gleich mit. ein mock-up quasi, ein 1:1-gipsmodell der vergangenen stadt, nach der sich unsere zeit ach so sehnt. das wäre dann schön ehrlich, ein guter kompromiss, wie ich finde, und dem original nicht unähnlicher als die ganzen schloss- und baudenkmalattrappen, die sich heute landauf-landab bewundern lassen.
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Benedikt Hotze | Redaktion BauNetz | 13.09.2010 22:35 Uhr@Irene Meissner
Haben Sie vielen Dank für den Hinweis. Ich bezog mich auf den Katalog der Münchner Ausstellung, und darin ist dieses Beispiel nicht enthalten. Oder hab ich das übersehen?
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sba | 13.09.2010 21:23 Uhr(C)Konkret wilhelminisch
Wenn jetzt die Bannerträger der Reduktion und Moderne schon die historischen Fassaden und Reliefs in beton nachgießen - Kann man die Moderne getrost als abgehakt betrachten. Nichts desto trotz ein vorbildlicher Umgang mit dem Denkmal - aber was kann man denn auch verkehrt machen, Copy und Paste mal ganz real. Unmengen Silikon machen es ja möglich ganze Fassaden "in einem Guß" zu replizieren. Aber: wohin führt uns das alles?
Diese Frage beschäftigt uns seit IBA und Stimmann in Berlin, bisher ohne Resultat - oder doch??
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Lamaa | 13.09.2010 20:01 UhrSchein oder sein?
Einfach toll, das ist gute Architektur, die begeistert!!!
Und Leute zum Nachdenken animiert.
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Irene Meissner Architekturmuseum TU München | 13.09.2010 18:52 UhrInszenierung der Rekonstruktion
Die Rekonstruktion des Berliner Naturkundemuseums von Diener & Diener wird sehr wohl in der Ausstellung mit drei Abbildungen und kurzen Erläuterungen präsentiert.
An der Ostfassade des Ostflügels sind historische und ergänzte Fassadenteile ablesbar
Im Inneren sind die gewünschten fensterlosen Räume für die wissenschaftlichen Sammlungen entstanden
Die Fertigteile wurden mit diesen Polyurethan-Schalungselementen gefertigt, die aus Abgüssen vorhandener Fassaden gewonnen wurden
Solche geschosshohen Fertigteile sind im Betonwerk hergestellt worden
Bildergalerie ansehen: 6 Bilder
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sba | 25.09.2010 22:14 UhrMensch - Schweizer!
Ja da haben Sie wohl Recht, aber die ideologische Verbrämung scheint viel eher mit einer weit hergeholten intellektualistisch angehauchten Erklärung verknüpft. Anders kann man sich nicht erklären, warum Sie so scharf und doch so ausschweifend ihre Helden verteidigen. Oder können Sie mir einmal darlegen, warum man Fenster mitsamt der Rahmen und Sprossen in Beton nachgiesst ("fake") und keine glatten Klinkerspiegel - wie benachbart zu sehen - für sich stehen lässt? Das hat nichts, aber auch gar nichts mit Wagner, Radikalität oder Hinschauen zu tun! Nur mit netten Effekten. Und das diese hier doch super aussehen, habe ich ebenfalls attestiert!