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22.05.1998
Mit dem ICE über die Museumsinsel
Ost-West-Stadtbahn in Berlin wiedereröffnet
Zum Fahrplanwechsel am 24. Mai 1998 wird in Berlin die Stadtbahnstrecke zwischen Bahnhof Zoo und Ostbahnhof (der zwischenzeitlich „Hauptbahnhof“ hieß) wieder für den Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn AG genutzt. Diese Änderung bedeutet nicht nur eine einschneidende Komfortsteigerung für Bahnbenutzer im Berlin-Brandenburger Raum, sondern hat auch Auswirkungen auf das Stadtbild und die Architektur der Bahnhöfe.
Die viergleisige, hauptsächlich in Hochlage auf Viadukten geführte Stadtbahnstrecke wurde in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts errichtet. Sie durchquert das Herz der Metropole in Ost-West-Richtung. Nach jahrelangen Bauarbeiten, während derer die Stadtbahn nur für die S-Bahn offengehalten wurde, werden nun pro Tag 800 S-Bahnzüge und 360 Fern- und Regionalbahnzüge über diese Strecke geführt. Fortan werden sich also auch ICE-Züge über die berühmte Berliner Museumsinsel schlängeln.
Dieses einmalige städtebauliche Phänomen erlaubt eine umsteigefreie Durchquerung der Stadt mit der Eisenbahn – eine Situation, die es in Paris und London wegen der fehlenden Verbindung zwischen den dortigen Kopfbahnhöfen nicht gibt.
Im Zuge der Bauarbeiten wurden die Bahnhöfe Alexanderplatz und Friedrichstraße in ihrer alten Hülle komplett umgestaltet. Während der Alexanderplatz (Architekten: Rebecca Chestnutt und Robert Niess, Berlin) bereits eingeweiht wurde, werden die Arbeiten am ehemaligen Grenzbahnhof Friedrichstraße (Architekturbüro Weinkamm) erst Ende des Jahres 1998 abgeschlossen sein. Fernzüge sollen hier allerdings im Gegensatz zu früher nicht mehr halten.
Mit der Stadtbahneröffnung wurde die erste Stufe des neuen Fernverkehrskonzepts in Berlin vollendet. Weitere einschneidende Veränderungen werden sich durch die Inbetriebnahme des Nord-Süd-Tunnels und des neuen Zentralbahnhofs Lehrter Straße ergeben. Eine Einweihung dieser Station (Architekten: gmp) wird nach neuesten Pressemeldungen erst im Jahre 2004 erfolgen können. Hier kreuzt sich die neue Nord-Süd-Achse mit der Stadtbahn. Zum Bau des neuen Zentralbahnhofs wird der denkmalgeschützte und erst 1987 aufwendig restaurierte S-Bahnhof „Lehrter Stadtbahnhof“ abgerissen.
Meldung vom 12. 3. 1998
Meldung vom 30. 1. 1998
Zu den Baunetz Architekt*innen:
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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