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24.04.2023

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Reihenhausblöcke am Dakpark

Orange Architects in Rotterdam


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Bospolder-Tussendijken befindet sich im Westen Rotterdams und grenzt dort an das Hafengebiet an der Neuen Maas. In den vergangenen Jahren hat der Stadtteil einige Entwicklungen erlebt, die zu seiner Aufwertung beitragen sollen. Seit 2018 läuft etwa das Programm BoTu 2028, mit dem die Stadt Rotterdams erstes „resilientes Quartier“ gestalten möchte. In dem einkommensschwachen Gebiet, das mit den Maßnahmen auch auf die Energiewende vorbereitet werden soll, liegt der Anteil an Sozialwohnungen bei etwa 60 Prozent. Mit dem Projekt will Rotterdam durch städtebauliche, infrastrukturelle und soziale Maßnahmen die Lebensqualität vor Ort steigern.

Bereits 2014 eröffnete hier der 1.200 Meter lange Dakpark auf darunter liegenden Gewerbebauten. Seitdem dient der von Buro Sant en Co (Den Haag) geplante Deich, die Schwelle zwischen Hafen und angrenzendem Wohngebiet, nicht nur als Erholungsfläche, sondern auch als Anlaufpunkt für unterschiedliche Nachbarschaftsinitiativen. Der Hafen Merwe-Vierhavens selbst soll in den nächsten Jahren zum Wohn- und Arbeitsquartiert M4H umgestaltet werden. 2019 wurde der entsprechende Masterplan ausgearbeitet.

Einen unmittelbaren Zugang zum Park haben seit vergangenem Jahr diejenigen, die in den 118 Reihenhäusern und 24 Wohnungen leben, die das Rotterdamer Büro Orange Architects entworfen hat. Projektentwickler der sogenannten The Hudsons sind die BPD | Bouwfonds Gebiedsontwikkeling, die in den Niederlanden und Deutschland tätig ist, sowie das Bauunternehmen ERA Contour. Die Einheiten können im Eigentum erworben werden und zielen entsprechend auf den Zuzug höherer Einkommensgruppen nach Bospolder-Tussendijken ab.

Insgesamt entstanden fünf in zusammenhängende Blöcke strukturierte Neubauten mit drei bis fünf Geschossen, die umlaufend um jeweils einen großzügigen Innenhof angeordnet wurden. Erst auf den zweiten Blick wird deutlich, dass es sich bei der Bebauung überwiegend um Reihenhäuser handelt. Diese Einfamilienhäuser sind drei- bis viergeschossig und verfügen zum Teil über Dachgärten. Die kleineren Wohnungen liegen dagegen in den höher gestaffelten Gebäudeteilen. Auch zwei Gewerbeeinheiten sind in dem Projekt untergebracht. Insgesamt handelt es sich um eine Fläche von 29.100 Quadratmetern.

Für die Fassadengestaltung kamen unterschiedlich gefärbte und perforierte Ziegelsteine zum Einsatz. Laut Orange Architects sollen die dunkleren, roten Klinker einen Anknüpfungspunkt zur Nachbarbebauung ermöglichen. Richtung Park wurden die Steine graduell heller gestaltet. Ergänzt wird die unterschiedliche Erscheinung durch verschiedene Fensteröffnungen auf der Nordost- und Südwestseite. Von dort aus gesehen liegt der neun Meter hohe Dakpark hinter einer dichten Baumreihe, die die unmittelbare Nähe zum Hafengebiet nahezu vergessen lässt. (sla)

Fotos: Sebastian van Damme, Sander van Wettum 


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

André Sarbinowski | 25.04.2023 14:38 Uhr

Warum nicht bei uns?

Das ist auch ein gesellschaftliches Problem und hat damit zu tun, wie man miteinander umgeht. Die meisten Deutschen sind viel zu egoistisch und kleinkariert. Z.B. Echte Klinker an der Fassade?...zu teuer; wo ist der Zaun im Garten für eine eindeutige Abgrenzung meins deins?; Warum so aufwändige Gemeinschaftsgrünflächen?...Wer soll die pflegen. Wer bezahlt die Pflege? Wo ist der englische Rasen?; Die EG Zonen werden in solch städtischen Lagen sofort beschmiert; Die Fensterformate sind zu groß für ausreichenden Wärmeschutz und kosten Geld. Wie werden die bodentiefen Fenster in den Obergeschossen geputzt? Der Briefschlitz ist nicht ausreichend gedämmt. Nur ein Bad im Reihenhaus keine Badewanne? Die Sitzbänke und Blumentöpfe würden binnen 3 Tagen gestohlen werden...und...und...und. Wir sollten uns Gedanken machen über unser Zusammenleben und jeder sich an seine eigene Nase fassen. Ich finde das Projekt sehr schön.

7

Christian Richter | 25.04.2023 12:28 Uhr

Das geht und das gibt es

Eine merkwürdige Diskussion, die sich hier entfaltet. Es gibt sicher keinen Grund, warum das nicht in Deutschland gebaut werden könnte, und es gibt auch keinen Grund anzunehmen, es gäbe nicht vergleichbare schöne Projekte in Deutschland.
Dennoch handelt es sich hier natürlich um ein besonders schön gestaltetes Gebäudeensemble - deswegen wird es auch hier präsentiert. Weder in den Niederlanden noch bei uns findet man das an jeder Ecke. Aber wenn man sucht, findet man es.

6

@5 Zu einem Problem tragen immer beide Seiten bei | 25.04.2023 11:30 Uhr

Deutsche Archiktekten......

So lange es in den meisten Büros Leute wie aea gibt, die in jedem Kommentar unendlich dumme Besserwisserei demonstrieren und wahrscheinlich in ihrem beruflichen Umfeld jegliche Offenheit abwürgen ("Was ist denn das für ein Gefummel"), kann es auch von der anderen Seite her nicht funktionieren.

5

.,- | 25.04.2023 10:53 Uhr

auch ein ein

Kann man in Deutschland nicht bauen stimmt nicht ganz. Man kann, aber man will nicht.
Die Bauherren und Geldgeber haben nicht die Bildung bzw. den Blick für gute Architektur wie es in Holland oder in den nordischen Ländern ist. Ist meiner Meinung nach ein gesellschaftliches Problem. In Dänemark sieht schon jedes Wochenendgebiet architektonisch anspruchsvoller aus, als jedes Dorf in Deutschland. Aus der gesellschaftlichen Nichtachtung folgt meistens auch kein Verständnis für Architektur ein bisschen mehr Geld auszugeben. Daher findet man sowas dann nur bei hochbezahlten Objekten wie Häuser von Thomas Kröger. Da ist das Geld und das Vertrauen in den Architekten Qualität zu schaffen.
Schade eigentlich. Wenn man nur wollte.


4

auch ein | 25.04.2023 08:55 Uhr

architekt

wieso soll man das in D nicht bauen können?

ein "argument" das hier oft angebracht, selten aber stimmt.....

3

Gorki | 25.04.2023 02:39 Uhr

Klasse

Sieht toll aus, wieso kann man in D nicht so bauen?

2

Tim | 24.04.2023 18:20 Uhr

+++

Sehr filigran ausgeführt, und die Gärten sind traumhaft schön.

1

Mainzer | 24.04.2023 15:49 Uhr

Einfach besser Bauen

... so kann städtisches Wohnen auch aussehen!

Ein Gewinn für den öffentlichen Raum. Geht bei uns irgendwie leider nicht ...

 
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