Die königliche Oper in Kopenhagen brachte Henning Larsen 2004 zu Weltruhm. Nun will sein Büro konzeptuell an dieses Werk anknüpfen und plant ein Opernhaus in China: Als Herzstück eines brandneuen Kulturbezirks in Yuhang nahe der Metropole Hangzhou.
Entsprechend prominent ist die Lage inmitten eines künstlich angelegten Sees. Die Architekten beschreiben die Formgebung als frei und spielerisch. Der Anstieg des Daches bildet eine scharfe Kante. In das auskragende Rechteck der Gebäudefront sind zackige Öffnungen geschnitten. Diese bringen Licht in das große Foyer – den entscheidenden Raum.
Für die Architekten sind „sehen und gesehen werden“ gleichwertige Aspekte des Opernbesuchs. Aufgabe der Architektur sei also die „Inszenierung menschlicher Interaktion“. Im Foyer ermöglichen Fußgängerbrücken und Balkone vielfältige Sichtbeziehungen – vor, während und nach der Vorstellung. Zusätzlich zum Opernhaus beinhaltet das Projekt ein Theater, zwei Museen, eine Kunstschule und Einzelhandelsflächen.
Henning Larsen Architects haben einige Referenzen im Bereich der Kulturbauten zu bieten. Für das Harpa-Konzerthaus in Reykjavík wurden sie 2013 mit dem Mies-van-der-Rohe-Award ausgezeichnet. Ein Termin für die Umsetzung des Opernhauses in Yuhang ist noch nicht bekannt. Erst dann wird das Gebäude seine tatsächlichen Qualitäten unter Beweis stellen. (dd)
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Augen zu, Ohren auf: Die uncube-Ausgabe No. 21 mit dem Thema „Acoustics“
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dagobert | 26.01.2015 19:30 Uhr...was früher der kreis war, ist heute das polygon...
...auch wenn es unsachlich ist: im studium habe ich für rendertests ähnliche fassaden gebaut - soll der entwurf wirklich so banal sein, wie das was ich hier sehe?? zudem: dagegen wirken die alten eiermänner an den kaufhausfassaden wie liebevolle meisterwerke... vielleicht beherrscht larsen das großvolumen, von der ästhetik des raumes und des details ist leider auch in der oper in kopenhagen weit und breit nichts zu sehen...