Seit 2018 verleiht die Fundació Mies van der Rohe in Barcelona das Stipendium „Lilly Reich Grant for Equality in Architecture“. Unterstützt werden Forschungsprojekte, die in der Vergangenheit diskriminierte Architekt*innen sichtbar machen und ihre zu Unrecht vergessene Arbeit untersuchen. Benannt wurde es passenderweise nach Lilly Reich, die zeitlebens im Schatten von Mies van der Rohe stand.
Bewerbungen für das diesjährige Stipendium können bis Montag, 2. September 2024 eingereicht werden. Lag der Fokus zu Anfang noch auf der Untersuchung von Lilly Reichs Werk, steht das Stipendium seit 2022 allen Einreichungen zum Themenkomplex Gleichberechtigung in der Architektur offen.
Die Jury bilden drei Architekt*innen, die auch in der Forschung zum Thema tätig sind: Aaron Betsky, derzeitiger Direktor des Cincinnati Art Museum und Kurator der elften Architekturbiennale von Venedig, Ana Gilsanz Díaz, eine Stipendiatin der letzten Ausgabe, und Laida Memba Ikuga, die zur Beziehung zwischen Architektur, Lebensraum und Erinnerung forscht.
In der ersten Ausgabe entstand die künstlerische Intervention „Re-enactment: Lilly Reich's Work Occupies the Barcelona Pavilion“, die die von Reich entworfene Architektur für die Weltausstellung 1929 präsentiert, einschließlich einer Rekonstruktion von zwei dafür geplanten Vitrinen. Im darauffolgenden Jahr wurde der Dokumentarfilm „[On set with] Lilly Reich“ produziert, der sich Reich und ihrer Rezeption widmet. Weitere Informationen dazu sind in der Baunetzwoche#569 nachzulesen.
Zuletzt erhielt das Projekt „Anna Bofill Levi.Architecture as a Counter-Melody (1977-1996)“ die Förderung. Es beschäftigt sich mit dem architektonischen Werk der Pianistin, Architektin und Komponistin Anna Bofill Levi und ihrem multidisziplinären Ansatz, der Design, Architektur und Musik vereint.
Auslober: Fundació Mies van der Rohe
Abgabe: Montag, 2. September 2024
Die Teilnahmebedingungen sind der Auslobung zu entnehmen.
Zum Thema:
miesbcn.com