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29.08.2014
Salt and Pepper
Open-Air-Architektur von Rintala Eggertsson in Norwegen
Tanzvergnügen in romantischen Bretterbuden scheint ein weltweit beliebter Trend zu sein: Während derzeit beim legendären Burning Man Festival im US-Bundesstaat Nevada Zehntausende zwischen Zelten um eine riesige menschliche Holzskulptur tanzen und in Berlin spätestens seit der Bar 25 die Holzschuppenästhetik in der Feier-Szene angekommen ist, wird am heutigen Freitag das dreitägige Kunst-, Musik- und Architekturfestival SALT nahe Bodø im Norden Norwegens eröffnet. Neben der arktischen Landschaft (die Region Salten liegt nördlich des Polarkreises) sorgen die Architekten Rintala Eggertsson (Oslo/Bodø) am Strand von Sandhornøya für die passende architektonische Kulisse.
Die an einfache Satteldachkonstruktionen erinnernde Architektur hat der norwegische Künstler und Architekt Sami Rintala entwickelt. Sein Büro war zuletzt an dem Bus-Stop-Projekt im österreichischen Vorarlberg beteiligt, wo es neben Architekten wie Sou Fujimoto oder Wang Shu eine Bushaltestelle für Krumbach entworfen hat. Inspiriert sind seine drei SALT-Bauten, die in den kommenden Tagen Konzerte, experimentelle Performances sowie ein Restaurant und eine Sauna beherbergen sollen, von den so genannten fiskehjelle: Gestelle, auf denen die Norweger traditionell ihren Fisch trocknen.
Neben diesen drei temporär angelegten SALT-Objekten plante Rintale ein permanentes Service-Gebäude, das mit seinem schweren Cortenstahl-Baukörper im Kontrast zu den Holzbauten steht und passenderweise „Pepper“ getauft wurde.
Im Rahmen eines Studentenworkshops unter der Leitung von Rintala sind bereits weitere Behausungen hinzugekommen. Während des Festivals sind Besucher – darunter Künstler und Architekten – dazu aufgefordert, weitere einfache Unterkünfte zu schaffen, die sich zu den drei Objekten von Rintala Eggertsson gesellen sollen. Anforderung: Sie sollen nicht nur gemütlich sein, sondern „nomadische Konstruktionsweisen” berücksichtigen – Feiern und Hausen im Wikinger-Stil also. In den kommenden Jahren wird das nomadische Festival weiter über die nördlichen Erd-Regionen ziehen. Vorgesehene Stationen sind etwa Grönland, Island, Schottland, Spitzbergen und Alaska. (lr)
Fotos: Gunnar Holmstad
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