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07.05.2021
Rassismus und Architektur
Online-Vortragsreihe an der TU Berlin
Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich in Europa eine pseudowissenschaftliche Rassenlehre, die nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch Menschen in unterschiedliche „Rassen“ einzuteilen veruchte. Bis heute bilden die so entstandenen rassistischen Weltanschauungen einen Grundpfeiler struktureller Ungleichheiten.
Um unter anderem die kolonialistische Vergangenheit der eigenen Hochschule aufzuarbeiten, veranstaltet das von Jörg Gleiter geleitete Fachgebiet Architekturtheorie der TU Berlin im laufenden Semester eine Vortragsreihe unter dem Titel „Racism and Architecture“. Der erste Vortrag der vierteiligen Reihe findet am Montag, 10. Mai 2021 per Videokonferenz statt. Organisiert und moderiert wird die Reihe von Alexander Stumm, der auch für BauNetz schreibt.
Über die Zusammenhänge zwischen Kolonialismus und moderner Architektur in Deutschland wird am ersten Termin Itohan Osayimwese referieren. Die Professorin für Geschichte der Kunst und Architektur an der Brown University hat sich lange mit der Architekturgeschichte der Moderne und deren kolonialen und postkolonialen Bezügen auseinandergesetzt. Ihr Vortrag wird sich um die „Deutsche Kolonialausstellung“ auf der Berliner Gewerbeausstellung in Berlin-Treptow 1896 drehen. Um eine vermeintliche kulturelle Überlegenheit zu demonstrieren, zeigte die Ausstellung nicht nur Architekturen, Artefakte, Produkte und Materialien aus den deutschen Kolonien, sondern auch lebende Menschen als „Exponate“. Organisator der Ausstellung war unter anderem Fritz Wolff, Architekt und Professor an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg, der Vorgängerinstitution der TU Berlin.
Die Vorträge im Überblick:
- Montag, 10. Mai, 18 Uhr: Itohan Osayimwese: Colonialism and Modern Architecture in Germany
- Dienstag, 1. Juni, 18.15 Uhr: Esra Akcan: Open Architecture. Migration, Citizenship and the Urban Renewal of Berlin-Kreuzberg by IBA–1984/87
- Montag, 21. Juni, 18.15 Uhr: Philipp Oswalt und Gabi Dolff-Bonekämper: Zur Rekonstruktion der Potsdamer Garnisonkirche
- Montag, 19. Juli, 18.15 Uhr: Forum mit Professor*innen und Studierenden des Instituts für Architektur der TU Berlin zur Architekturlehre am Institut
Alle Vorträge finden über Zoom statt, die ersten zwei in englischer Sprache. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.
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Postkarte „Kairo“ der Berliner Gewerbeausstellung, 1896. Die Sonderausstellung Kairo war als „Eingeborenendorf“ errichtet und umfasste über 400 Menschen als „lebende Exponate“.
Itohan Osayimwese
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