Das Olympische Dorf in Turin wurde am 22.Dezember 2005 um 11 Uhr eröffnet. Das Münchner Büro Steidle Architekten hatte im November 2002 den entsprechenden städtebaulichen Wettbewerb gewonnen.
Der Entwurf von Steidle Architekten bezieht sich auf die städtische Tradition Turins. Das Baugelände am Rand der Stadt an den Bahngleisen und der Fiat-Fabrik Linghotto erforderte starke öffentliche Räume.
Architekten aus Basel, Berlin, London, Lyon, Mailand, München, Paris, Wien und Turin waren am Bau der Olympia-Anlagen in Turin beteiligt. Koordinatoren waren Benedetto Camerana und Hermann Kohlloffel, am Entwurf beteiligt waren neben Camerana auch Albert Constantin, Derossi, Hugh Dutton, FaberMaunsell, Angela Maccianti, Inarco, Carlo Perego di Cremnago, Agostino Politi, Prodim, Giorgio Rosental sowie Steidle und Partner. Diener+Diener, Krischanitz, Ortner+Ortner und Hilmer+Sattler kamen später hinzu.
Die Betonbauten der Mercati Generali von Umberto Cuzzi von 1934 wurden von Constantin, Camerana und Rosental umgebaut. Die 25.000 Qudratmeter großen Hallen wurden zum Service-Center und dienen der Akkreditierung, Logistik, Konferenzzentrum, Läden, Restaurant und Medicalcenter. Eine riesige rote Hängebrücke von Dutton und Camerana dient als Wegeverbindung nach Lingotto und Symbol der Spiele.
Das olympische Dorf von Steidle, Camerana und Rosental und Derossi bietet 750 Wohnungen für 2.500 Sportler. Insgesamt 39 Wohnhäuser mit 5-8 Stockwerken wurden im Schachbrettmuster angeordnet. Eine hohe Wohnqualität sollte durch verschiedene Plätze und gut belichtete und belüftete Wohnräume gewährleistet werden.
Die Fortführung der Turiner Baufeldtypologie in Verbindung mit einer offenen Einzelhausbauweise integriert das neue Quartier in sein Umfeld. Verschiedene architektonische Handschriften kamen in einem offenen, aber strengen Gerüst zur Geltung.