Mit einer großen Eröffnungsparty wird am Samstag, 31. Juli 2004, die Fertigstellung des Olympiastadion-Umbaus in Berlin feierlich begangen. Architekten der Baumaßnahme sind gmp - von Gerkan Marg und Partner (Hamburg), deren Anliegen es war, die konträren „Erfordernisse von Denkmalschutz und behutsamer Modernisierung einerseits, sowie die Anforderungen einer multifunktionalen Nutzung und einer reinen Fußball-Arena andererseits in eine Synthese“ zu verwandeln (Architekten).
Dabei wird das Stadion (Werner March, 1936) im räumlichen Kontext mit dem Gesamtgelände gesehen und erhalten, wobei sich das neue Konzept dem Altbau unterordnet. Alle notwendigen Neubauten werden unterirdisch außerhalb des Stadions untergebracht, so dass die „optische Erscheinung unbeeinflusst und die Anmutung des Stadions erhalten bleibt“.
Zentrales Element der Modernisierung ist die neue Tribünenüberdachung, die sich durch eine „ruhige Konstruktion und die Materialwahl der Oberflächen bewusst von der festen Tektonik des historischen Stadionbaus“ absetzt. Das Dach wurde nicht zum Ring geschlossen, sondern bleibt vor dem Marathontor offen, die städtebauliche Achse, die sich vom Olympischen Platz bis hin zum Glockenturm erstreckt, soll so respektiert und weiter betont werden.
Das Dach ist als leichte Kragarmkonstruktion in Stahlbauweise mit einer Membran als oberer und unterer Dachhaut entworfen. Die Gesamtlänge der Stahlrohrfachwerkkonstruktion, die als Haupttragstruktur durch die transluzente Membran hindurch erkennbar bleibt, beträgt umlaufend rund 68 Meter.
Der Umbau und die Sanierung umfassen weiterhin folgende Teilbereiche:
- Schadensuntersuchung und Sanierung des Oberringes
- Umbau des vorhandenen Oberrings und Neubau des Unterringes
- Absenkung des Spielfeldes um 2,65 Meter
- Modernisierung aller technischen und sportfunktionalen Bereiche
- Bau von VIP-Logen und VIP Gastronomiezonen
- Neubau der äußeren unterirdischen Funktions- und Erschließungsbauwerke, bestehend unter anderem aus zweigeschossigen Tiefgaragen mit rund 630 Stellplätzen, Lkw- und Busstellflächen, Zufahrtstunneln, Technikzentralen, Versorgungseinrichtungen, einer Aufwärmhalle mit 100m-Laufbahn sowie den VIP-Zugangsbereichen zum Stadion.
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