Das Thema Hotel führt eine seltsame Randexistenz im Gesamtwerk von OMA, ebenso wie die Stadt Amsterdam. Kein einziger reiner Herbergen-Neubau wird aufgeführt, und gerade mal drei Projekte, davon keines wirklich wegweisend, konnte das Rotterdamer Büro in der größten niederländischen Stadt realisieren. Das soll sich bald ändern, wie am Dienstag in Amsterdam bekanntgegeben wurde.
Direkt an der Ringautobahn A10 im Süden Amsterdams liegt das Messe- und Kongresszentrum RAI, und schon seit Jahrzehnten wünschen sich dessen Verantwortliche ein Hotel direkt auf dem Gelände. Zusammen mit der NH Hotel Group, die auch schon das Hotel im De Rotterdam führt, konnte OMA nun die Ausschreibung für einen solchen Neubau gewinnen.
Formal bezieht sich der Entwurf auf den Werbepylon Signaal, der als Teil der Messeanlage seit einiger Zeit unter Denkmalschutz steht. Anstatt einzelner Billboards stapelt OMA drei distinkte Volumen, wobei der Aufzugs- und Installationskern als „Pfahl“ fungiert. Bei 90 Metern Gebäudehöhe sollen 650 Zimmer entstehen, womit das Hotel das größte der Benelux-Länder wäre.
Das Gebäude ist Teil der Entwicklungsachse Zuidas mit einem Fokus auf multinationale Unternehmen und die Finanzindustrie. In dieser Umgebung konnte das Konzept von OMA auch dadurch überzeugen, dass es nicht nur eine Übernachtungsmöglichkeit, sondern einen öffentlicher Ort mit vielen weiteren Funktionen vorsieht. Am Ende wird es also wieder nichts mit einem reinen Hotel-Neubau. (sb)
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remko | 01.05.2015 15:36 Uhr...
wie sagte Böhmermann letztens so schön: Das Bremer Viertel ist immer 80er Jahre gewesen und das soll in Zukunft auch so bleiben. Gleiches gilt für OMA.