Lose Bretter für die Kunst: Für die Fondation d’Entreprise Galeries Lafayette baut OMA einen Industriekomplex aus dem späten 19. Jahrhundert im Pariser Stadtteil Marais um. Eine riesige Regalkonstruktion im Innenhof soll den Altbau als Produktions- und Ausstellungsstätte für Kunst herrichten.
Die denkmalpflegerischen Auflagen in Verbindung mit den Ansprüchen an eine kulturelle Einrichtung haben zu einer „Intensivierung des architektonischen Entwurfs“ geführt, erklären die Rotterdamer Architekten. Das Gebäude aus dem Jahr 1891 soll vollständig erhalten, gesäubert und in seinen „Ursprungszustand“ entsprechend restauriert werden, heißt es weiter. OMA sieht vor, einen Ausstellungsturm in den Innenhof des Gebäudes zu stellen. Ähnlich wie bei einem Regal mit losen Brettern sollen zwei Sätze mobiler Plattformen ein Repertoire unterschiedlicher räumlicher Konfigurationen bereithalten, um programmatische Flexibilität zu gewährleisten. Am Ende ist so ein Entwurf entstanden, der das räumliche Potenzial des Bestandsgebäudes erhöht, ohne zu sehr in die Bausubstanz einzugreifen.
Die Erdgeschosszone des historischen Hauses werden die Architekten zu einem öffentlichen Durchgang machen, der die Straßen Rue du Plâtre und Rue Sainte-Croix miteinander verbindet. Eine Etage tiefer, in den Kellerräumen, ist Platz für neue Kunst; eingeladene Künstler können hier ihre Projekte ersinnen und erschaffen. Zusammen mit dem Ausstellungsregal sollen so neue Ideen und Arbeiten entstehen, denn die Künstler werden u.a. spezielle Werke für die von OMA entworfenen Ausstellungsplattformen schaffen. (lr)
Zum Thema:
Mehr zu Rem Koolhaas und den Elementen auch in der Baunetzwoche# 365: Wieviel Architektur steckt in OMA?
Auf Karte zeigen:
Google Maps