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04.12.2019

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Glaskuben über Streichholzfabrik

OMA planen für Eindhoven


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Mit VDMA lässt sich der Name eines gut 75.0000 Quadratmeter großen Fabrikgeländes in Eindhoven abkürzen, eigentlich heißt es etwas komplizierter Von der Meulen-Ansemsterrein. Das Areal mitten im Zentrum der Stadt wird derzeit nur teilweise genutzt – eine ehemalige Streichholzfabrik aus dem 19. Jahrhundert und ein altes Parkhaus befinden sich darauf. Nun soll sich die Lage ändern. OMA (Rotterdam) werden, finanziert durch Being Development, das Gelände umgestalten. Ihr gemeinsamer Vorschlag setzte sich kürzlich bei einem Wettbewerb durch. Der geschäftsführende Partner von OMA, David Gianotten, erarbeitete den Entwurf in Kooperation mit den Architekturbüros diederendirrix (Rotterdam), FABRICations (Amsterdam), dem Landschaftsarchitekten DELVA (Amsterdam) und dem Designerkollektiv NUL ZES (Eindhoven). Im niederländischen Eindhoven ist dies das erste große Projekt von OMA.

Das historische Fabrikareal zwischen dem Stadtzentrum, dem Bahnhofsgelände und Wohngebieten, wird künftig Wohnhäuser, Büros und kulturelle Einrichtungen vereinen. Das Highlight des Projekts ist der so genannte Mikrowald, ein bepflanzter Außenbereich mit lokalen Vegetationsarten. Dieser dichte, urbane Wald wird ein Drittel des Geländes einnehmen und vor allem den Bewohner*innen, Büroarbeiter*innen und Passanten an die wertvollen natürlichen Ressourcen der Stadt erinnern, erklärt die Projektbeschreibung. Die ehemalige Streichholzfabrik wird originaltreu rekonstruiert und Kultur-, Bildungs- und Einzelhandelsprogramme beherbergen. Das alte Parkhaus wird wiederum für Ausstellungen, Veranstaltungen und Theateraufführungen genutzt.

Die Neubauten sind vor allem für unterschiedlich konzipierte Wohneinheiten und Büros vorgesehen. Die neuintegrierte Struktur sieht mehrere großmaßstäbliche Volumen vor, die sich teilweise aufeinanderstapeln und aus der historischen Anlage hervorwachsen. Ein fünfstöckiger Bau mit markanten Bodenplatten soll sich um den Mikrowald wickeln und Räume für Start-ups beherbergen. Eine öffentliche Route mit einer offenen Treppe wird einerseits verschiedene Nutzungen und Ebenen miteinander verbinden und andererseits das ganze VDMA-Gelände mit der Innenstadt verknüpfen.

In den Wohnblöcken sollen Sozialwohnungen, Mietwohnungen, Eigentumswohnungen und ein Gemeinschaftshaus untergebracht werden. Die Fassadengestaltung der unteren Baukörper soll an die Industriearchitektur Eindhovens erinnern, während die aufgestockten Volumen mit modernen begrünten Fassaden und kinetischen Photovoltaikpanelen ausgestattet sein werden, erklären die Architekt*innen. Die Stadtverwaltung hofft, dass die Revitalisieurng von VDMA nicht nur der Geschichte des Ortes gerecht wird, sondern auch eine Entwicklung der gesamten Umgebung vorantreibt. (mg)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

STPH | 09.12.2019 08:06 Uhr

...

Türme schaffen Raum, zunächst egal wo. Dialoge mit dem Bestehenden müssen natürlich gewollt und sinnvoll sein.

8

Frauke | 05.12.2019 10:53 Uhr

Sensible Stadtentwicklung

Ok Boomer

7

Frauke | 05.12.2019 10:37 Uhr

Schandfleck

@Pekingmensch
Was ist denn das für ein Argument gegen das Barbican. In Berlin Chrlottenburg wohnen auch keine Sozialhilfeempfänger sondern relativ wohlhabende Menschen, heißt das jetzt, dass die Architektur der Gründerzeit grundsätzlich nicht funktioniert weil in ähnlicher Blockrandstadt im Wedding Sozialhilfeempfänger leben und es daher in Ihren Worten ein "Schandfleck" ist und abgerissen gehört?
Dieses vollkommen unsinnige Argumentation gegen Großprojekte nur weil dort in den siebziger Jahren durch soziale Segregation homogen sozial schwache Schichten untergebracht wurden können Sie doch 2019 wirklich nicht mehr bringen.

Das Barbican ist doch grade ein Beweis dafür, dass auch solche Großstrukturen funktionieren können und grade nicht automatisch zu sozialer Verwahrlosung führen.

6

auch ein | 05.12.2019 09:00 Uhr

architekt

betreffs der verdichtung im verhältnis zur einwohnerzahl ist ja wie überall die frage ob dadurch mehr jobs und einwohner angezogen werden sollen und ob es funktioniert, dass diese dann (und die "eingeborenen") auf der suche nach wohnraum in dieses agglomerat einziehen oder, bei gewissem wohlstand, dann doch lieber das klassische freistehende einfamilienhäuschen mit garten in der fläche bevorzugen.
was ich vermute.

5

Pekingmensch | 05.12.2019 03:18 Uhr

Eindhoven

Fuer eine Stadt mit ganzen 230.000 Einwohnern ist das m.E. ein fast schon groteskes "overdevelopment". Ich habe ueberhaupt kein Problem mit hoher Dichte und gelegentlichen Hochhaeusern als "Landmarken", sofern sie am richtigen Standort stehen und sich in den staedtischen Kontext einfuegen. Das scheint mir hier aber nicht unbedingt der Fall zu sein. Weniger ist manchmal doch mehr.

4

Pekingmensch | 05.12.2019 03:11 Uhr

Barbican

@Frauke,
Das Barbican ist sicher kein gutes Beispiel: Es funktioniert nur deshalb, weil dort, in zentraler Top-Lage von London, relativ wohlhabende Menschen und ein paar Kulturinstitutionen eingezogen sind. Waeren dort Sozialwohnungen drin, waere es heute wahrscheinlich ein Schandfleck oder womoeglich laengst abgerissen. Sensible Stadterneuerung sieht ganz sicher anders aus.

3

Frauke | 04.12.2019 18:24 Uhr

OMA is back

Schön endlich mal wieder ein richtiges OMA-Projekt! Die Holländer machen mal wieder vor, wie man mutige Projekte umsetzt.

@ Toni Tek:

In der horizontalen fügt sich der Block in die Stadt ein und tritt an den Rändern in den Dialog mit dem Bestand.
In der Vertikalen wird soweit verdichtet, dass ein eigenes Quartier entsteht und eine sehr große programmatische Vielfalt entstehen kann, die dann auch wieder der gesamten Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
Das Barbican in London zB ist hierfür in programmatischer Sicht ein sehr schönes Beispiel, auch wenn die Verknüpfung mit der Stadt hier nicht an allen Stellen funktioniert.

Werde das Viertel auf jeden Fall besuchen nach Fertigstellung und freue mich für Eindhoven.

2

Toni Tek | 04.12.2019 17:08 Uhr

Alptraumarchitektur

Was genau verspricht man sich als Entwerfer/in - über den reinen Nutzungswert hinaus - davon, so etwas aufzuzeichnen? Einen städtebaulichen oder strukturellen Gewinn für die Stadt? Schönheit gar? Lust am Kontrast, einfach so, auf Kosten des Kontextes? Soll das lustig sein? Schlichter Zynismus? Oder wenigstens Faszination für dystopische Stadtlandschaften, weil man zu oft Blade Runner gesehen hat?

Ich kann hier eigentlich nur Verachtung für die Stadt erkennen - dabei allerdings die rücksichtslosen Aufmerksamkeitsstrategien der Immobilienwirtschaft perfekt bedienend, welcher die Gesamtheit eines Ortes gemeinhin relativ wurscht ist. Und ich verstehe nicht, wie oft man um die Ecke denken muss, um etwas gut zu finden, das eigentlich alles missachtet, was man ansonsten als Architekt/in bemüht ist zu tun: einen wenigstens irgendwie kontextbezogenen Städtebau zu machen mit guten differenzierten Außenräume, die nebenbei öffentlich und privat fein austarieren; gute, schöne (ja: schöne!) Baukörper zu entwerfen, kraftvolle, ausdrucksstarke Fassaden dazu zu konzipieren, welche architektonisch gedacht sind und nicht aus der Grafikkiste kommen, das ganze gut materialisieren undsoweiter. Und dabei noch darauf achten, dass sich unterschiedliche Bauteile nicht gegenseitig "beißen" - wie das hier zum Beispiel mit der roten Treppe vor der Glasfassade der Fall ist. Nein, der Entwurf ist schlecht, er ist hässlich, er ist eine Zumutung. Hier passt nichts zu nichts, die Baukörper drohen jeden Moment zu umzukippen, sie machen das gesamte vorhandene Stadtbild zur Karikatur, zum immer wieder und wieder erzählten Witz, den man sehr schnell schon nicht mehr sehen kann - bis eines Tages dann die Birne Abhilfe schaffen wird.

Wie kann es sein, dass man damit durchkommt?

Ich hoffe, dass so etwas nicht nur Eindhoven, sondern jeder Stadt erspart bleibt.

1

auch ein | 04.12.2019 15:37 Uhr

architekt

singapur in holland.

ich hoffe, das mit dem wald klappt wirklich!

ein interessantes ensemble, wenn es auch etwas wie "vom mars gefallen" aussieht.

bitte 5 jahre nach dem bau fotografieren gehen, nicht zwei wochen vor eröffnung, liebes BAUNETZ.

bin gespannt!

 
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