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27.09.2021
Hochhäuser auf Einkaufszentrum
OMA planen Bürokomplex in Mumbai
Schlichtheit ist nicht unbedingt ein Begriff, den man mit OMA verbindet. Beschreibungen wie „verspielt gestapelt“ oder „raffiniert außergewöhnlich“ wären da schon zutreffender, denkt man etwa an Projekte wie das Hotelhochaus in Amsterdam oder das Einkaufszentrum Seoul. Aber scheinbar kann auch OMA schlicht. Das zumindest zeigt der erste Entwurf des Rotterdamer Büros in Indien, der nach Vorgaben des Partners Iyad Alsaka entstand: Geplant sind zwei gläserne Türme auf einfachem rechteckigem Grundriss mit Einkaufszentrum im fünfstöckigem Sockel, der sich ebenso nüchtern wie pragmatisch präsentiert.
Die Prestige Liberty Towers werden im Auftrag der in Bangalore ansässigen Prestige Group im gehobenen Viertel Mahalaxmi gebaut, das früher unter dem Namen Girangon – sinngemäß „Dorf der Mühlen“ – ein Zentrum der Textilverarbeitung war. In dem Stadtteil, der vor allem während der Kolonialzeit eine zentrale Rolle für Mumbais Wirtschaft spielte, entstehen derzeit zahlreiche neue Verkehrsinfrastukturen, Wohnhochhäuser, Einzelhandels- und Büroflächen – alles, was es braucht, um den Wandel hin zu einem globalen Finanzzentrum zu vollziehen. Das Grundstück befindet sich direkt neben der Mahalaxmi-Pferderennbahn, die ebenfalls noch aus kolonialen Zeiten stammt.
Die beiden Türme werden 200 und 290 Meter hoch sein und mit einer Fläche von 270.000 Quadratmetern zu den größten Bürogebäuden der Stadt zählen. Die Materialwahl ist ebenso schlicht wie Grundriss und Struktur. Schwarzer indischer Basalt und Glas sollen laut Aussagen der Architekt*innen einen Kontrapunkt zur unmittelbaren Umgebung schaffen. Der fünfstöckige, aufgeständerte Sockel wird ein 36.000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum mit Restaurants, Kino und Theater beherbergen, unter dem der Verkehr durchgeleitet wird. Zwischen beiden Türmen befindet sich eine Dachterrasse mit Garten, die von den Büroflächen und dem Einkaufszentrum aus zugänglich sein soll.
Das Projekt wird neben Alsaka von Adrianne Fisher und Wael Sleiman geleitet. Mit einer Fertigstellung wird im Jahr 2025 gerechnet. (dsm)
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