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22.08.2022
Erweiterte Verwaltungsakademie
Numrich Albrecht Klumpp in Berlin
Eine der vielen aktuellen Herausforderungen der Berliner Verwaltung ist die bislang nicht realisierte Digitalisierung, die – wie die Berliner Innensenatorin Iris Spranger im Juni verkündete – mit der Implementierung der „Digitalen Akte“ vollzogen werden soll. Die Planung sieht die Einführung digitaler statt analoger Akten in der gesamten Berliner Verwaltung bis 2024 vor. Ein Vorhaben, das bereits in der letzten Legislaturperiode geplant war.
An der Verwaltungsakademie hat die Digitalisierung im Rahmen der Ausbildung künftiger Mitarbeiter*innen bereits Einzug gehalten. Im Mai wurde ihr Sitz im Berliner Bezirk Moabit um einen Neubau erweitert. Neben Seminaren werden hier vor allem die digitalen Prüfungen abgehalten. Für den Neubau, dessen Baukosten mit rund 6,2 Millionen angegeben werden, zeichnet das ortsansässige Büro Numrich Albrecht Klumpp Architekten verantwortlich. Die Landschaftsarchitektur übernahm das Büro Topos Landschaftsplanung (ebenfalls Berlin).
2014 zog die Berliner Verwaltungsakademie aus dem Ortsteil Friedrichsfelde im Berliner Osten nach Moabit. Hier befindet sie sich in einer sanierten, ehemaligen Schule in der Turmstraße. Der Klinkerbau wurde zu Beginn der 1880er Jahre nach Plänen von Hermann Blankenstein errichtet und steht unter Denkmalschutz. Am östlichen Ende des Kleinen Tiergartens gelegen ist die Verwaltungsakademie unmittelbarer Nachbar des Amtsgerichts Tiergarten, der angrenzenden Justizvollzugsanstalt Berlin Moabit sowie mehrerer Landesämter. Sie alle werden künftig von der Erweiterung der Straßenbahnlinie profitieren, die ab 2023 Moabit mit dem Hauptbahnhof wie auch den im Osten gelegenen Stadtteilen verbindet.
Angrenzend an das Bestandsgebäude befindet sich im Osten des gemeinsamen Gartens der zweigeschossige Erweiterungsbau mit einer Bruttogrundfläche von 1.500 Quadratmetern. Der Holzbau wurde mit einer Fassade aus Zink-Stehfalzblech verkleidet und ist zur ruhigen Gartenseite hin orientiert. Die Flächen im Erdgeschoss werden vorwiegend für die digitalen Prüfungen der Auszubildenden genutzt. Im Westen öffnen sie sich über eine fast vollständig verglaste und nach innen gerückte Fassade, die genügend Abstand zum Baumbestand hält.
Um ausreichend Platz für Seminare und Prüfungen anbieten zu können, befinden sich weitere Funktionen, zu denen Sanitär-, Technik- und Lagerräume gehören, im Untergeschoss. Neben den Aus- und Fortbildungsangeboten wurde 2019 auch die Führungsakademie etabliert. Diese erhielt im Obergeschoss des Baus Seminarräume und einen Aufenthaltsbereich. Flexible Trennwände ermöglichen es, die Nutzung zwischen vier Seminarräumen und einer vollständig offenen Fläche zu variieren, die im Süden des Baus durch eine Loggia erweitert werden kann. Von dieser aus richtet sich der Blick auf die Johanniskirche, eine der vier Schinkel‘schen Vorstadtkirchen. (sla)
Fotos: Adel Bikulov
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