Von Luise Rellensmann
Berlin, Hongkong, London oder Dubai – es gibt kaum eine Metropole, in der Sir Norman Foster keine Spuren hinterlassen hat; wie kein anderer repräsentiert er die Generation Stararchitekt. Heute wird der Pritzker-Preisträger 80 Jahre alt. Ans Aufhören scheint der Brite noch lange nicht zu denken, jettet er doch noch immer um den Globus: Erst im Frühjahr stellte sein Büro Foster + Partners das Rathaus des Regierungschefs der Stadt Buenos Aires fertig: ein Aquarium in Taiwan und ein Flughafen in Mexiko-Stadt befinden sich in Planung, ebenso das Hauptquartier für Apple im kalifornischen Cupertino.
Mit dem Frankfurter Commerzbank Tower baute er das höchste Haus Deutschlands und schuf mit der Kuppel für den Reichstag ein Wahrzeichen für Berlin. Fosters Bauten prägen aber nicht nur viele Städte, manche entstehen gleich ganz nach seinen Plänen neu, wie die Ökostadt Masdar in den Vereinigten Emiraten.
Schon bevor Foster 1999 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet wurde, schlug ihn die Queen zum Ritter. Später wurde er zum „Baron Foster of Thames Bank“ gekürt – und gehört damit zum britischen Hochadel. Der Titel kommt eigentlich inklusive eines Sitzes im House of Lords, den der in der Schweiz lebende Architekt jedoch 2010 gerne aufgab, um sich die Steuer für sein auf der ganzen Welt verdientes Geld zu sparen. Dafür gab es Kritik von Architekten seines Heimatlandes, die erwartet hatten, dass er sich im House of Lords für die Planungspolitik stark machen würde.
Immerhin setzt Foster auf die Förderung des Nachwuchs in seiner Branche: Seit 2006 sponsert er ein RIBA-Reisestipendium für Studenten der Architektur. Auch in seinem Büro setzt er auf junge Talente und ist stolz, dass sich das Durchschnittsalter seiner Angestellten bei Foster + Partners seit der Gründung 1967 gehalten hat. Es liegt bei 32 Jahren, ihn selbst mit eingerechnet dürften seine Mitarbeiter über die Jahre also jünger und jünger geworden sein.
Vom Nachwuchs fordert Foster mit Herzblut dabei zu sei, gab er jungen Studenten doch öffentlich den Rat, sich etwas anderes zu suchen, wenn Architektur nicht ihre wahre Leidenschaft sei, denn man lebe den „Beruf jede Sekunde des Lebens“. Ein kluger Rat des heute 80-Jährigen, der für sich offensichtlich die richtige Entscheidung getroffen hat.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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solong | 02.06.2015 10:44 Uhraufruf
aufruf an alle "bildchen renderkids" einem der altmeister der architektur respekt ... statt "hohler" gimmicks entgegen zubringen ...