Wenn der Präsident eines Landes höchstselbst das Ergebnis eines Wettbewerbs bekanntgibt, dann muss es sich um ein besonderes Projekt handeln. Toomas Hendrik Ilves leitet die Geschicke Estlands, und das Arvo Pärt Centre, dessen Neubau bald in einem Wäldchen nordwestlich von Tallinn entstehen soll, ist ihm ganz offensichtlich eine Herzensangelegenheit.
Der heute in Berlin lebende Arvo Pärt gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der Neuen Musik, und das Zentrum soll nicht nur sein Archiv beherbergen, sondern auch als Aufführungsort dienen. Aus einer prominent besetzten Shortlist wählte die Jury mit ebenfalls nicht ganz unbekannten Mitgliedern wie Sou Fujimoto das Projekt von Nieto Sobejano zum Gewinner. Die Ergebnisse:
- 1. Preis: Nieto Sobejano Arquitectos, Madrid, Berlin
- 2. Preis: Allied Works Architecture, New York
- 3. Preis: Kavakava arhitektuuribüroo, Tallinn
- Sonderpreis: OFFICE Kersten Geers David Van Severen, Brüssel
- Sonderpreis: Coop Himmelb(l)au, Wien
- Sonderpreis: Henning Larsen Architects, Kopenhagen
- Lobende Erwähnung: OFIS arhitekti, Ljubljana
„Tabula“ nennen Nieto Sobejano ihren Entwurf, der eine horizontale Sequenz von geschlossenen und offenen Räumen vorsieht, die von einen leicht ansteigenden Dach begrenzt werden. Ihr Ziel sei es gewesen, ein „Gleichgewicht zwischen der Intimität von Pärts’ Kompositionen und der eindrucksvollen Schönheit der estländischen Landschaft herzustellen“, sagen die Architekten.
Das Zentrum mit einer Fläche von über 2.000 Quadratmetern soll 2018 fertig gestellt werden, pünktlich zum hundertjährigen Jubiläum der ersten Unabhängigkeit des baltischen Landes.
Zum Thema:
www.arvopart.ee
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medium | 24.06.2014 11:00 Uhr...
Im Wald mit so viel Fensterfläche zu bauen ist eigentlich ein Frevel. Vogelschlag lässt sich durch Bedruckungen oder spezielles Glas etwas reduzieren, aber nicht vermeiden! Wer die Natur liebt zieht in die Stadt...