Es ist keine einfache Aufgabe, eine neue Fassade vor ein bestehendes Gebäude zu setzen und damit gleichzeitig die technischen Anforderungen auf den neusten Stand zu bringen – vor allem nicht bei einem Krankenhaus. In Bristol hat man deshalb für die Fassadengestaltung der Bristol Royal Infirmary – einem der hässlichsten Bauten Englands – sechs Büros zu einen internationalen Wettbewerb geladen, den die Architekten Nieto Sobejano (Madrid) nun für sich entschieden haben. Sie haben sich mit ihrem Entwurf am Ende in der Finalistenrunde gegen das Stockholmer Büro Tham & Videgård und das New Yorker Studio Solid Objectives-Idenburg Liu SO-IL durchgesetzt.
Mit ihrem Fassadenvorschlag „Veil“ geben Nieto Sobejano dem Bau einen anderen Ausdruck und ein neuen Maßstab, nehmen aber ursprüngliche Struktur und vertikalen Rhythmus in ihrem Entwurf auf. Die äußere Verglasung soll komplett ersetzt werden, während die innenliegenden Fenster erhalten bleiben – so kann während der Umbauphase der Krankenhausbetrieb ohne große Störungen weiterlaufen. Aluminium-Verbundplatten ersetzen die mit Asbest verseuchten Betonplatten. Modulare Elemente werden als Doppelfassade vor das Gebäude gehängt, die sowohl die thermische als auch die akustische Isolierung optimieren sollen.
Die Architekten beschränken sich in ihrem Entwurf aber nicht nur auf die Hülle, sondern schlagen auch eine Erweiterung vor, die sich aus der neuen Fassade entwickelt. So kann die Eingangssituation verbessert werden: Hinter einer neuen schützenden Wand, die das Krankenhaus von der Straße trennt, soll ein kleiner öffentlicher Garten als freundlicher Empfang entstehen. Im gleichen Zuge wird die Einfahrt für die Rettungsstelle vergrößert.
Baubeginn soll 2015 sein, zunächst muss aber noch die Finanzierung geklärt werden.
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