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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Nieto_Sobejano_Arquitectos_planen_in_Vannes_7949472.html

08.06.2022

Museumseinschub aus Metall

Nieto Sobejano Arquitectos planen in Vannes


Zu den Besonderheiten der mittelalterlich geprägten, bretonischen Hafenstadt Vannes zählt die Stadtmauer. Deren Teile umfassen bis heute die imposante Altstadt. Ursprünglich vom Herzog der Bretagne Jean IV. Ende des 14. Jahrhunderts auf Ruinen der Befestigungsanlage errichtet, stammt die Gebäudestruktur des Château de l’Hermine von 1795. Nach Nutzungen als Schatzkammer, Militärschule und als juristische Fakultät ist das Hermelinschloss derzeit Sitz des Kulturinstituts der Bretagne. Nach Plänen der Stadt soll hier jedoch demnächst das Museum der Schönen Künste einziehen, das momentan im – ebenfalls mittelalterlichen – Markthallenbau La Cohue innerhalb des Stadtkerns residiert.

Für die neue Museumsnutzung soll das Schloss saniert und restrukturiert werden und zwischen Blockrand und kleinteiliger Altstadtstruktur einen Erweiterungsbau erhalten. Ende März wurde dazu ein Architekturwettbewerb entschieden, den Nieto Sobejano Arquitectos (Madrid, Berlin) in Zusammenarbeit mit Richard Faure Architectes (Vannes) mit einem expressiven Entwurf gewannen. Inzwischen sind sie mit der Ausarbeitung und Umsetzung beauftragt.

Der Vorschlag sieht unter anderem einen länglichen Baukörper vor, der mit einer facettierten Dachlandschaft zwischen den Gebäudehöhen der benachbarten Wohnbebauung vermittelt. Zwischen Alt- und Neubau soll eine Passage und dadurch öffentlicher Stadtraum entstehen. Die geplante Erweiterung charakterisiert eine monolithische Gebäudehülle aus Metallpaneelen, die einen Kontrast zur historischen Bebauung bildet. Zu den Erschließungswegen rund um das Museum zeigen sich lediglich die Schmalseiten der viergeschossigen, polymorphen Struktur.

Gebäudebrücken docken an zwei Stellen an den Altbau an und stellen die Verbindungen her. Neben der Unterbringung der Exponate – dazu zählen Gemäldesammlungen ab Ende des 19. Jahrhunderts, zeitgenössische Kunst, Skulpturen, Goldschmiede-, Kunstgewerbearbeiten, Möbel und eine Grafiksammlung – sollen Räume für Restaurierung und Konservierung geschaffen werden. Ein Café mit Terrasse, ein Auditorium, Veranstaltungsräume und ein Buchladen finden ebenso Platz. Insgesamt soll der Museumskomplex 2.700 Quadratmeter und damit das Doppelte der bisherigen Fläche umfassen. Die Fertigstellung der mit 17 Millionen Euro veranschlagten Baumaßnahme ist für Ende 2025 vorgesehen. (sab)


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