Der diesjährige Biennale-Direktor Alejandro Aravena berichtet von der Front, Deutschland und Österreich beschäftigen sich mit Flucht und Zuwanderung, also mit den Folgen des Krieges, doch wer kümmert sich eigentlich um den Frieden? Unter dem Titel „BLUE: Architecture of Peacekeeping Missions“ will der niederländische Beitrag in Venedig zumindest seine architektonischen Voraussetzungen in den Blick nehmen.
Kuratiert wird der Pavillon von Malkit Shoshan, die unter anderem das Camp Castor der niederländischen UN-Truppen in Mali präsentieren wird. Dort treffen die Blauhelme der UN auf die nomadisch lebenden Tuaregs, die dank ihrer Gewänder ebenfalls als „blue men“ bekannt sind. Shoshan ist Mitbegründerin des Architektur-Thinktanks FAST und Forscherin am Het Nieuwe Instituut, das für die Organisation verantwortlich ist. Mit BLUE soll zugleich eine architektonische und eine kulturelle Perspektive eingenommen werden.
Als Ausgangspunkt für ihr Konzept dienen Shoshan die offiziellen UN-Vorgaben, deren drei Schwerpunkte „Defence, Diplomacy und Development“ sie mit Design um ein viertes D ergänzt. Anstatt sich hinter hohen Mauern zu verschanzen, wäre es ihrer Meinung nach nämlich sinnvoller, Militärcamps als Katalysatoren für lokale Entwicklungen zu nutzen. Die Farbe Blau könnte dabei zum Symbol dieses Ansatzes werden, der Architektur und Menschenrechte zu verbinden hofft. (sb)
Zum Thema:
www.seamlessterritory.org