Stuttgart ist um ein Wohnquartier reicher. Die Stiftung Nestwerk hat sich für die Umnutzung des brachliegenden Baur-Areals eingesetzt, um eine industrielle Stadtbrache wiederzubeleben. Das Büro Architektur 6H hat Wohngebäude entworfen, die in der Stuttgarter Zeitung als „angemessen, einfach, reduziert und klar, inspiriert vom Vokabular der klassischen Moderne“ beschrieben werden. Kürzlich wurden sie fertiggestellt und die Bewohner sind gerade dabei einzuziehen.
6H Architektur hat im ersten Bauabschnitt, der bereits 2005 fertiggestellt wurde, 26 von insgesamt 100 Wohnungen geplant. Im zweiten sind es nun 45 Wohneinheiten in vier Wohngebäuden; den Häusern 8-11, die sich um einen zentralen Innenhof gruppieren. Die Bewohner setzten sich aus unterschiedlichen Gruppen zusammen: Senioren, Familien, Studenten, etc. Das großmaßstäbliche Projekt wird durch die Gliederung in einzelne Kuben auf einen kleineren Maßstab heruntergebrochen. Von den zentralen Treppenhäusern werden je drei Wohnungen erschlossen. Die Architekten heben hervor, dass die Treppenhäuser wegen der Barrierefreiheit eine „für den sozialen Wohnungsbau unübliche Großzügigkeit vermitteln.“
Das Areal liegt unweit des Stuttgarter Hauptbahnhofs und war einst Produktionsort für die Karosserieproduktion, die schon seit 1999 eingestellt wurde. Trotz zentraler Lage, hat es den Charakter einer Randlage wegen der Schnellstraßen und dem kanalisierten Neckar. Die Baustruktur war eine dörfliche Mischung aus Wohn- und Gewerbenutzung. Die Stiftung Nestwerk, eine gemeinützige Stiftung gegen Obdachlosigkeit und Wohnungsnot, hatte die ehrgeizige Idee, das „Baur-Areal“ binnen 14 Monaten für das Festival „Theater der Welt“ von einer Gewerbebrache in ein Wohngebiet umzuwandeln. Es diente also zunächst als „Künstlerdorf“ und ist heute eine städtische Erweiterung.
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hohe berge | 05.08.2009 18:06 Uhrdurchs OBJEKTIV
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wen interessiert ihre meinung?
und vor allem:
"angemessen und okay" -
ist nicht einmal eine meinung.