Paris bekommt einen neuen Gehry: Die Baustelle am Bois de Boulogne nähert sich nach sechs Jahren der Fertigstellung. Frank O. Gehry hatte die ersten Pläne für den Kulturkomplex im Jardin d’Acclimatation im westlichen Teil der historischen Parkanlage bereits 2005 vorgestellt, als der französische Unternehmer Bernard Arnault, Leiter des Luxusgüter-Konzerns LVMH Moët Hennessy - Louis Vuitton, ihn mit der Planung beauftragt hatte – der Entwurf ist also fast zehn Jahre alt. Diesen Herbst wird der dekonstruktivistische Neubau für die private Kunstsammlung der Fondation Louis Vuitton eröffnet werden.

Kippende Wände, schräge Winkel und fließende Segel – bei seinen ersten Ideen habe er sich stark von der Leichtigkeit der Glaskonstruktionen und Gartenarchitektur des späten 19. Jahrhunderts beeinflussen lassen, erklärt der kanadisch-amerikanische Stararchitekt auf der Webseite der Stiftung. Auch wenn die ersten Skizzen von Gehry viel Interpretationsraum offen lassen, ist das Projekt vor allem durch eine „innovative Verwendung von Glaselementen“ gekennzeichnet, die sich mit Hilfe einer neuen Methode millimetergenau krümmen ließen. Zwölf große gläserne Segel aus über 3.600 Glasscheiben lassen das Ausstellungsgebäude zu einem riesigen Schiff werden, während sich die darunter liegende  Struktur aus einer Reihe von weißen Blöcken zusammensetzt: dem „Eisberg“.

In einem speziellen Becken platziert, sitzt der organisch geformte, 25 Meter hohe Neubau auf einer Grünfläche neben einem angrenzenden Waldgebiet und soll sich so vollständig in die natürliche Umgebung des Parks integrieren. Doch es wird auch was zu sehen geben: Zwölf Künstler, darunter Dan Graham, Damien Hirst, Anish Kapoor, Jeff Koons, Claes Oldenburg, Richard Serra und James Turrell, wurden von der Fondation Louis Vuitton beauftragt, Skulpturen für den 20 Hektar großen Park zu schaffen.

Zum Thema:

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