Nein, die Überschrift ist schon richtig, denn es geht hier um „Plot – Inszenierungen im Raum“, die erste Ausgabe eines neuen Magazins in Deutsch und Englisch über Ausstellungsgestaltung, Film- und Bühnenarchitektur, Markenräume sowie „Neue Welten“, wie die Magazinredaktion virtuelle Räume und räumliche Kunstinstallationen zusammenfasst. Damit will sich Plot an Architekten und Innenarchitekten, Szenografen, Bühnenbildner und Designer gleichermaßen richten oder eben schlicht an „alle, die den Raum für einen bestimmten Zeitraum inszenieren und dramatisieren.“
Die erste Ausgabe eines Magazins herzustellen ist an sich ein gewisser Kraftakt, und die erste Ausgabe von Plot lässt dabei einiges an Hoffnung keimen für die weitere Entwicklung dieses Hefts.
Gezeigt werden unter anderem ein kostengünstiges und vollständig recyclebares Ausstellungssystem aus Pappierwabenbahnen, mit denen Cadaval & Sola-Morales (Barcelona) eine Susana Solano-Ausstellung in Madrid ausgestattet haben. Des weiteren ein Bühnenbild von Ludwig Heimbach (Köln) und Fingerle&Woeste (Berlin), einen (historischen) Blick hinter die Kulissen der Produktion von Metropolis und einen interessanten Essay von Uwe R. Brückner über „Szenografie oder die Kunst von der Dressur des Augenblicks“.
Als Gimmick gibt es kleine James-Bond-Pappfiguren zum Ausschneiden und einen langen Artikel von Chefredakteurin Janina Poesch über „Ein Quantum Trost“, den neuen James-Bond-Film – in dem Film tauchen immerhin die Werke von zwei deutschen Architekturbüros auf, das Hotel am Cerro Paranal in Chile von Auer+Weber und der „Silver Chair“ von Hadi Teherani (laut dem Artikel steht dieser im Büro von M – hätten Sie's gewusst?).
Ein amüsanter, vielfältiger Strauß von unterschiedlichen Themen. Die Idee eines Magazins mit einem solchen Themenzuschnitt ist mit Sicherheit richtig, da die Gestaltung großer Events und Messeauftritte immer aufwändiger und architektonischer wird, und andererseits auch die Gebäude selbst „bespielbarer“, veränderlicher und dynamischer werden. Die Auswahl der Projekte im Magazin bleibt allerdings weitgehend unklar. Ein thematischer Fokus der einzelnen Ausgaben würde sich eventuell anbieten und dem Leser den Zugang erleichtern. Ob der breite Fokus zwischen Messe, Museum, Bühne und Film als solcher zu bewältigen ist, werden wohl erst die nächsten Ausgaben beweisen. Wir wünschen Erfolg und einen langen Atem.
Florian Heilmeyer
Zum Thema:
www.plotmag.com