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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Neues_Gotteshaus_in_Berlin_28314.html

31.08.2007

Umspannwerk wird Synagoge

Neues Gotteshaus in Berlin


Am 2. September 2007 wird in Berlin das Jüdische Familien- und Kulturzentrum und Synagoge Münstersche Straße eröffnet. Es handelt sich dabei um den Umbau eines 1922 errichtetes Umspannwerk. Die Architekten des edlen Umbaus sind nps Tchoban Voss.

Das 1922 errichtete Gebäude war für die Bewag-Vorgängerin „Elektrizitätswerk Südwest AG“ bestimmt. Die Nutzung als Umspannwerk, Trafostation, später Lichtlabor für Straßenbeleuchtung, hat mit der heute angestrebten Nutzung nichts gemein.

2004 von einer jüdischen Stiftung erworben, wurde das Gebäude nun der orthodox-jüdischen Gesellschaft „Chabad Lubawitsch“ für 99 Jahre zur Verfügung gestellt und umgebaut.

Die Hülle blieb beim Umbau weitestgehend erhalten, lediglich zur Straße wurde ein repräsentativer Eingang eingerichtet. Die ehemalige Transformatorenhalle wurde zur orthodoxen Synagoge ausgebaut und im Untergeschoss wird ein traditionelles jüdisches Ritualbad (Mikwe) eingerichtet. Seminarräume, eine Bibliothek, ein Raum für Kindergottesdienste, ein Café und ein Festsaal mit angeschlossener koscherer Küche bieten Platz für verschiedenste religiöse und kulturelle Veranstaltungen.

Die Synagoge, ein überhoher, in sich selbst ruhender Raum, bildet das geistige, kulturelle wie auch räumliche Zentrum der Anlage. Ihr Charakter wird bestimmt durch die dunkle, raumhohe Vertäfelung aus Nussbaumholz. In seinen Proportionen wirkt der Synagogensaal, dessen Dachkonstruktion von einer einzelnen, asymmetrisch im Raum stehenden Stütze getragen wird, überaus kompakt.

Die Frauen-Galerie fließt in ihrer amorphen Form aus der Nordwand des Raumes heraus. Dabei kommt sie weder der Rundstütze, noch den Wänden zu nahe, sondern bleibt in einem spannungsvollen Abstand zu ihnen und vermeidet dadurch ein horizontales Zerschneiden des Raumes.

Belichtet wird der Synagogensaal einerseits über ein ovales „Himmelsfenster“, das den spirituellen Zusammenhang zwischen Gläubigen und der göttlichen Instanz symbolisiert, andererseits über in die Wände eingelassene „Lichtspalten“, die im Zusammenspiel mit dem dunklen Walnussholz und dem tiefen Rot der Sitzpolster eine feierliche und zugleich geborgen-warme Stimmung im Saal erzeugen.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

TCHOBAN VOSS Architekten


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