Nur wenige Tage nach dem Richtfest für das von gmp geplante Terminal 3 des Stuttgarter Flughafens (BauNetz-Meldung) wurde dort am 23. Juni 2002 ein neues Luftfrachtzentrum offiziell eingeweiht. Für rund 150 Millionen Euro entstanden auf der Airport-Südseite drei für ein Frachtaufkommen von 160.000 Tonnen pro Jahr ausgelegte Gebäude. Der Gesamtkomplex entstand nach den Plänen dreier Stuttgarter Architekturbüros: Neben Kieferle & Partner sind Manz & Partner und das Büro Baumann mit jeweils einem Gebäude vertreten.
Das gesamte Air Cargo Center umfasst rund 39.000 Quadratmeter Hallen- und gut 23.000 Quadratmeter Bürofläche - rund das Dreifache des alten Frachtzentrums. Bei voller Auslastung werden hier etwa 1.500 Menschen arbeiten. Neben den Frachtabteilungen verschiedener Fluglinien sind im neuen Frachtzentrum rund 60 Speditionen und diverse Behörden, darunter der Zoll, vertreten. Eine Besonderheit des Stuttgarter Luftfrachtzentrums liegt darin, dass es von allen Seiten mit Lastern und Transportgeräten angefahren werden kann und die die „Land-Luft-Grenze“ somit nicht durch das Gebäude verläuft.
Die Architekten Kieferle & Partner haben eine 200 Meter lange und 60 Meter tiefe Halle von rund 12.000 Quadratmetern Fläche sowie 8.500 Quadratmeter Bürofläche realisiert. Die Büros sind in vier aufgeständerten, jeweils viergeschossigen Gebäuderiegeln untergebracht, die an die Halle andocken und über Galerienstege miteinander verbunden sind. Das Investitionsvolumen für die Bauten betrug rund 30 Millionen Euro.
Manz & Partner haben neben einer Luftfrachthalle von 20.000 Quadratmetern einen Bürokomplex mit 12.000 Quadratmetern Fläche sowie ein Parkhaus realisiert. Die Bausumme wird mit 33 Millionen Euro beziffert. Die Architekten haben den einzelnen Funktionen unterschiedliche Fassadenmaterialien zugeordnet: Während die Bürokopfbauten und die Hallenbüros eine Sichtbeton-Sandwichfassade erhielten, sind die dazwischen gehängten Büroriegel als Stahl-/Glasfassade mit Fluchtbalkonen ausgebildet; den Radarschutzblechen an den Kernzonen der Bürokopfbauten wurden Holzlamellen vorgeblendet.
Nach den Plänen von Baumann & Partner entstanden eine 6.200 Quadratmeter große Frachthalle sowie Büros mit einer Fläche von 3.000 Quadratmetern. Die Kosten für die Maßnahme beliefen sich auf ca. 10 Millionen Euro.
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