Als Loriot 2007 mit dem Deutschen-Comedy-Preis ausgezeichnet wurde und damit für sein humoristisches Werk die 29. Ehrung erhielt, fragte man sich, ob es überhaupt einen anderen, ernst zu nehmenden Komiker in Deutschland gibt, der einen Preis verdient hätte. Dass wiederum Herzog & de Meuron eisern ihre Spitzenreiterrolle als das international am meisten veröffentlichte Architekturbüro beim jüngsten Baunetz-Ranking halten können, hat nichts mit einem Mangel an Alternativen zu tun, sondern mit der Medienwirksamkeit ihrer Projekte: Tate Modern in London, Kulturscheune in Berlin oder die zuletzt für Auftrieb sorgende Fertigstellung der Elbphilharmonie – fotogene Kulturbauten in westlichen Weltmetropolen treiben die Presse einfach an. HdM bleibt also unumstößlich und behauptet den ersten Platz des internationalen Baunetz-Rankings.
Während es international unbeweglich bleibt, tut sich aber auf nationaler Ebene etwas: Staab-Architekten, seit Mai 2015 auf Platz 1 des deutschen Rankings, wurden von Barkow Leibinger abgelöst. Mit der Trumpf-Zentrale in Warschau konnte das Berliner Duo wohl – ganz dem Namen des Projekts nach – einen echten Trumpf ausspielen. Der schlichte Baukörper mit der eleganten Fassade aus lasergeschnittenen Metalllamellen konnte Staab auf Platz 2 verdrängen. Auf Platz 3 folgen die Brüder Schulz und Schulz.
Interessante Verschiebungen gibt es auch bei den unteren Platzierungen des nationalen Rankings. Einen energischen Tigersprung haben Dietz • Joppien Architekten von Platz 230 auf Platz 49 gemacht. Ihre Modellfabrik für die TU-Darmstadt ist der Grund dafür. Einen massiven Betonkörper haben die Architekten einfach zu schön mit transparenten Stirnseiten kombiniert, um nicht auch im Ranking wahrgenommen zu werden. (sj)
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Wer steht wo: Alle Listen, Namen und Punkte im Büroranking von Baunetz
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