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15.09.2009
Leicht und schwebend
Neues Archäologiemuseum in Graz von BWM
Im Grazer Ortsteil Eggenberg hat kürzlich ein neues Museum eröffnet: Das Archäologiemuseum Joanneum. Das Wiener Büro BWM Architekten plante den Neubau die Ausstellungsarchitektur für die Ur- und Frühgeschichtlichen Sammlung und des Antikenkabinetts als unterirdische Erweiterung des bestehenden Lapidariums. Das Lapidarium und der unterirdische Neubau bilden eine zusammenhängende Raumsequenz, und damit ein „vollwertiges Archäologisches Museum, das die Höhepunkte der archäologischen Sammlung des Joanneum neu erleben lässt“, so die Architekten.
Der unterirdische Neubau ist als zweischiffige Halle mit mittig durchlaufenden Oberlichtern ausgeführt, wobei das Niveau der beiden Raumbereiche etwas versetzt ist. Der erste Raumteil wird als Rampe ausgeführt, der zweite Bereich führt eben zurück, sodass ein Rundgang entsteht, der den Neubau, das Lapidarium und einen Planetengarten verbindet.
Die Ausstellungshalle wurde als rohe Betonhülle mit sandgestrahlten Betonwänden und Estrich konzipiert. In Materialien, Farben und Belichtung soll der Raum sich zurücknehmen, sodass die zum Teil sehr kleinen Exponate vor der grauen Wand in „minimalistischen Nurglasvitrinen“, die frei im Raum verteilt sind, zur Geltung kommen können. Die Vitrinen erzeugten einen „leichten, schwebenden Zustand, der die Fragilität und Besonderheit der gezeigten Gegenstände“ unterstreichen soll, erläutern die Architekten weiter.
Rund 1.250 Exponate im Kleinformat werden im neuen Erweiterungsbau ausgestellt. Highlights der Sammlung werden in raumhohen Vitrinensäulen gezeigt. Der Mittelteil wird durch Tageslicht beleuchtet. Dort befindet sich ein „Baucontainer“, in dem Kinder die Arbeit der Archäologen bei der Grabung erfahren können, sowie ein sogenannter „Labortisch“, der als kleine flexible Wechselausatellungszone dient. Eine Ruhezone soll dem Besucher außerdem Kontemplation ermöglichen.
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