Eine vermeintlich einfache Bauaufgabe fand in Rorschach (Schweiz) eine expressive Antwort aus Beton: Der Architekt Alex Buob (Rorschacherberg) verband den Hauptbahnhof und ein 25 Meter höher liegendes Wohngebiet mit einem Treppenturm samt freispannender Passerelle, die Ausblicke auf die Stadt und den See ermöglichen.
Achsial zum klassizistischen Bahnhofsgebäude verläuft eine Personenunterführung, an dessen Mündung das neue Infrastrukturgebäude angebunden und bis zum Wohnquartier weitergeführt wurde. Ein 30 Meter hoher Lift- und Treppenturm aus Ortbeton wurde dazu mit einer 40 Meter langen Passerelle verbunden, an dessen vorderstem Punkt eine Art „Stadtbalkon“ auskragt.
Der Verbindungsgang wurde vom Architekten plastisch geformt. Die zur Stadt gerichtete Seite ist leicht geschwungen und hat eine durchlaufenden Öffnung, die freie Sicht erlaubt. Dagegen wirkt die Ostfassade geschlossener; nur ein paar einzelne, versetzte Öffnungen ermöglichen den Blick auf die Baumkronen des anliegenden Parks.
Der trogähnliche Verbindungssteg spannt sich über 40 Meter frei vom südseitigen Widerlager bis zum Aufzugsturm, die geschlossene Wandscheibe der Ostseite bildet das Tragsystem. Neben der Anordnung von Vorspannkabeln wirkt auch der Turm als statisches Element: Er wurde im Fels eingebunden und übernimmt als unverschiebbarer Festpunkt die Wind- und Erdbebenkräfte der Gesamtanlage.
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