Am 6. Februar 2003 wurde die neue Spitze der niedersächsischen Architektenkammer gewählt, nachdem der Braunschweiger Architekt Peter Stahrenberg nach fast zwölfjähriger Amtszeit nicht noch einmal kandidiert hatte. Auch die beiden Vizepräsidenten Gregor Deischhoff (Verden) und Peter Salomon (Oldenburg) schieden aus.
Als neuen Vorsitzenden ihrer Kammer wählten die Niedersachsen nun den 54-jährigen Hannoveraner Architekten Wolfgang Schneider. Schneider, der sein Architekturstudium an der TU Berlin absolvierte, ist seit 1990 Partner der Architektengemeinschaft ASP Schweger und Partner und seit 1999 Vorsitzender des BDA Niedersachsen. Als Vizepräsidenten werden ihm die selbständige Architektin Irmgard Schwarz (Hannover) und der Braunschweiger Architekt Hartmut Rüdiger zur Seite stehen.
Die Hauptanliegen Wolfgang Schneiders kristallisieren sich in drei Bereichen:
- Eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit soll Baukunst zum lebendigen Bestandteil öffentlichen Lebens machen. Hier wird unter anderem ein Ausbau des „Architekturstandorts Niedersachsen“ angestrebt.
- Als Möglichkeit zur Bewältigung des Strukturwandels in der Architekturszene - immer mehr Architekten drängen in Bereiche wie Projektentwicklung, Baumanagement und Immobilienbewirtschaftung - schlägt Schneider vor, zukünftige Tätigkeitsspektren des Berufsstandes im Rahmen eines interdisziplinären Forums zu beleuchten und weitergehende Fortbildungsmöglichkeiten in der Kammer anzubieten.
- Die Rahmenbedingungen für das klassische Leistungsbild des Architekten will Schneider verbessern. Als grundlegend betont er hier die Trennung von Planung und Bauausführung, die es dem Architekten ermöglicht, unabhängig von gewerblichen Interessen die für seinen Bauherrn günstigste Lösung zu realisieren. Scharf kritisierte er Überlegungen des Bundeswirtschaftsministeriums, die Gebührenordnung HOAI in Frage zu stellen.