Noch leuchtet er kupferfarben, der neue Pfarrhof von Erl in Tirol, mit dem die Architekten des Büros umfeld architectural environments aus Innsbruck das beschädigte Vorgängergebäude ersetzt haben.
In der 1.500-Seelen-Gemeinde finden die Tiroler Festspiele und alle sechs Jahre berühmte Passionsspiele statt. Nicht nur geografisch also bildet das Ensemble aus Kirche, Friedhof, Nebengebäuden und Grünflächen den Kern des Orts. Für den Neubau wurde 2011 ein geladener Wettbewerb veranstaltet – der Siegerentwurf überzeugte mit einem markanten Baukörper und der klaren Trennung zwischen sakralen und profanen Nutzungen. Der neue Pfarrhof bildet nun zusammen mit einem Garten das weltliche Gegenstück zum geistigen Zentrum der Kirche.
Seine Form erhielt das kupferverkleidete Vieleck durch Bezugslinien zur benachbarten Struktur und erhaltenen Blickbeziehungen. Die alte Friedhofsmauer wurde durchbrochen und so eine neue Eingangssituation geschaffen. Über einen gepflasterten Vorplatz gelangt über einen der beiden Haupteingänge in das Foyer des Hauses, von dem aus alle wichtigen Räume barrierefrei erreichbar sind. Über den zweiten Zugang erreicht man auf der anderen Seite den Pfarrgarten. Im Erdgeschoss liegen die öffentlichen Räume, im ersten Stock drei unterschiedlich große Wohnungen, die alle Balkone zum Garten besitzen. Außerdem wurde das längst notwendige Pfarrarchiv hier untergebracht.
Die kupferne Hülle des kombinierten Massiv- und Holzbaus soll im Lauf der Jahre Patina ansetzen und dann, wie das benachbarte Kirchendach, blaugrün erscheinen.
Fotos: Günter Wett
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