Distanz und Bezug – das sind die beiden Aspekte, die den Entwurf des Efficiency Lab for Architecture aus New York für die Erweiterung des Museo de Arte de Lima MALI im Herzen der peruanischen Hauptstadt auszeichnen. Laut Webseite der Architekten wurde er bereits vor seiner Realisierung mit Preisen bedacht. Aufgabe ist es, ein historistisches Ausstellungshaus aus dem 19. Jahrhundert um einen Flügel für zeitgenössische Kunst zu erweitern. Der Neubau soll hauptsächlich unterirdisch angeordnet werden und den Bestand nicht berühren.
Die Lösung der New Yorker Architekten ist reduziert und hat in ihrer streng modernistischen, abstrakten Setzung fast schon etwas Retrospektives. Dabei bezieht sich der Entwurf in seiner Grundstruktur klar auf die Fassadenordnung des Bestandes. Die Architekten griffen nämlich die Fensterachsen auf, orientierten sich an diesen und entwarfen eine Reihe klar gezeichneter Rahmen aus Sichtbeton, die als Balken und Oberlichter der stützenfreien Ausstellungshallen im ersten Untergeschoss fungieren. Im zweiten Untergeschoss liegen die Bibliothek des Museums und Räume für die Vermittlungsarbeit. Scharf eingeschnittene Höfe bringen Tageslicht in die Tiefe des Gebäudes hinein.
Zwischen Alt- und Neubau wird ein langgestreckter, halböffentlicher Hof liegen, der direkt an die nahe gelegene Metrostation anschließt und somit auch Passanten in den Bereich des Museums leiten wird. Zugleich schafft er diverse Sichtverbindungen zwischen alt und neu, innen und außen, oben und unten. Konzeptionell wurde hier vieles richtig gemacht. Nun muss man hoffen, dass auch die Umsetzung gelingt. Ein offizieller Eröffnungstermin für den projektierten Erweiterungsbau wurde noch nicht bekannt gegeben. (gh)
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