RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Neuer_Hochschulcampus_in_Fulda_3362249.html

04.11.2013

Zurück zur Meldung

Platanenhain und Muschelstein

Neuer Hochschulcampus in Fulda


Meldung einblenden

Die Umgebung der Fuldaer Marquardstraße ist gleichermaßen unscheinbar wie heterogen. Etwas abseits der Innenstadt finden sich hier zwischen Bahnlinie und Kleingartenkolonie ehemalige Kasernengebäude, Gründerzeithäuser und Gewerbebauten. Dort hat nun Atelier 30 aus Kassel einen Hochschulcampus fertig gestellt, nachdem das Büro 2009 den entsprechenden Wettbewerb gewinnen konnte. Mit dem neuen Ensemble werden die Haupt- und Landesbibliothek, die Zentralmensa sowie weitere Service-Einrichtungen zu einer Bildungslandschaft zusammengefasst.

Auf die Uneindeutigkeit der Umgebung reagieren die Architekten mit klaren Formen. Um einen zentralen Platz herum positionieren sie drei kantige Baukörper, deren Fassadenrhythmen entsprechend des Programms variieren. Ausgeführt sind diese in grauem Muschelkalk, was den Bauten – mit etwas Abstand betrachtet – einen monolithischen Charakter verleiht. Beim Näherkommen erlauben raumhohe Fenster tiefe Einblicke ins Innere, ein Effekt, der die Gebäude in der Dämmerung zunehmend transparent wirken lässt.

Die besondere Qualität des Entwurfs ist es, trotz des Bemühens um Form und Struktur eine gewisse Offenheit zuzulassen. So sorgen Treppen und Passagen dafür, dass der Campus aus allen Richtungen durchlässig bleibt. Und der zentrale Platz mit seinem Platanenhain wird von den Baukörpern nicht dominiert, sondern zurückhaltend gerahmt. Der steinerne Campus wird so nicht zum pseudourbanen Gegenentwurf, sondern zu einer städtischen Insel mit weichen Rändern, auf der es sich vorzüglich in der Sonne sitzen lässt.

Fotos: Werner Huthmacher


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

solong | 08.11.2013 10:22 Uhr

sogone

...ich pflege keinen hass auf die "renderkids" ...ich sehe in der täglichen arbeit lediglich all zu oft ...ihre arroganz und maßlose selbstüberschätzung...die es ihnen leider nicht ermöglicht wirklich zu lernen...da werden zusammenhänge obnun baulich oder wirtschaftlich völlig ignoriert und in den entwürfen lediglich der zurzeit angesagteste internationale mainstream kopiert, egal ob für inhalt oder umgebung des zu planenden gebäudes angemessen oder sinnvoll...viele dieser "renderkids" wären viel besser im modedesign aufgehoben ... da tun kurzlebige gimmicks nicht so weh ... grundlegendes problem der "renderkidsgeneration" bleibt aber die ignoranz...sie haben anscheinend einfach nicht begriffen, das wenn sie tatsächliche rahmenbedingungen negieren, diese nicht einfach weg sind ...

6

sogone | 07.11.2013 15:25 Uhr

renderkids

lieber herr solong. mich würde wirklich gerne mal interessieren wo ihr seit jahren gehegter hass auf die sogenannten "renderkids" herkommt.

sind sie wirklich der meinung, dass architekturstudenten nur noch lernen wie man schöne bilder malt?

und wie sollen die sogenannten "renderkids" dann richtige architekten werden, wenn sie an so tollen bauaufgaben (ironie aus), wie dieser, nicht mitarbeiten dürfen?


ich finde den bau übrigens eher belanglos. es sieht so aus als würden die ganzen rasterfassaden-wettbewerbs-bildchen der letzten jahre (die von renderkids gemacht wurden...) nach und nach gebaute, langweilige realität werden.

5

solong | 06.11.2013 10:01 Uhr

...wie hat man es geschafft...

...sprachlos...ist wohl etwas übertrieben...viele gleiche details...ohne frage gut gemacht ... bis auf die arg formalistischen außenanlagen - ohne große aufenthaltsqualität ... ja wie schafft man das ... ganz einfach ... in dem man mit architekten baut ...also profis wählt ... und "nicht nur bilder malende renderkids" in verbindung mit unternehmern, die diesen dann sagen müssen wie mans baut ... und die natürlich nur die gewinnmaximierung sehen ...

4

Max | 06.11.2013 09:34 Uhr

@Peter

Ihr Beitrag kommt ca. 15 Jahre zu spät. Außerdem bei den gewählten Materialien völlig unpassend. Wir können uns gerne über die ENEV und die Chemielobby unterhalten, aber über "Laminatplastikplatten" und wie eine VHF funktioniert bitte nicht.

Erneut ist darauf hinzuweisen: Das ist ein FACHforum und kein Architektenstammtisch. Der Kunde liest mit!

3

hannah | 05.11.2013 19:39 Uhr

einfach...

...und schön!
ein großes kompliment an das gesamte team.

2

chris. | 05.11.2013 13:51 Uhr

...

Was für ein tolles Ensemble!

wenn die Außenanlagen nicht so steril aussehen würden will man sich diese Gebäude ewig anschauen...
Die Kritik des Kollegen mag man teilen können, aber darauf will ich garnicht eingehen.
Was mich noch viel mehr interessieren würde:
Wie hat man es geschafft die Baukosten einzuhalten? Wie schreibt man sowas aus ohne etwas zu vergessen. Wieviele Zeichnungen und Details wurden hier gezeichnet um dass jeder durchblickt und wer überwacht den Bau letztendlich sodass am Ende alles so schön aussieht?
ich bin grad sprachlos...
Danke für diesen Beitrag...

1

peter | 04.11.2013 16:02 Uhr

muschelstein und dünnschichtdenke

viele schöne aspekte!
aber warum können gebäude heutzutage nur noch aus der ferne monolithisch wirken, aber aus der nähe blickt die leere durch die fugen der steinplattenfassade? warum steht das haus nicht auf dem boden, sondern schwebt 2 cm darüber? warum tun die fensterrahmen so, als wären sie holz, aber in wirklichkeit sind das irgendwelche laminatplastikplatten?

das ist schade. die heutigen bautechnischen anforderungen fressen die architektur. und nur die wirklich guten architekten schaffen es mit geschick und können, der "dünnen vielschichtigkeit" es heutigen bauens etwas entgegenzusetzen. ich fürchte, fassaden wie die hier gezeigte wird man in 20-40 jahren herunterreißen und sanieren, das gleiche gilt für den innenraum in gipskarton. solche architektur ist für den moment gemacht, aber nicht für die dauer.

alle reden von nachhaltigkeit und energieersparnis, aber in wirklichkeit geht es um genau das gegenteil - wir werden gezwungen, wegwerfarchitektur zu bauen. lebenserwartung der heutigen gebäude = amortisierungszeitraum = 30 jahre.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

04.11.2013

uncube No. 15

Veins

04.11.2013

Architektur ist unsere Landschaft

Kulturzentrum in der Pariser Banlieue

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?