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04.11.2013
Platanenhain und Muschelstein
Neuer Hochschulcampus in Fulda
Die Umgebung der Fuldaer Marquardstraße ist gleichermaßen unscheinbar wie heterogen. Etwas abseits der Innenstadt finden sich hier zwischen Bahnlinie und Kleingartenkolonie ehemalige Kasernengebäude, Gründerzeithäuser und Gewerbebauten. Dort hat nun Atelier 30 aus Kassel einen Hochschulcampus fertig gestellt, nachdem das Büro 2009 den entsprechenden Wettbewerb gewinnen konnte. Mit dem neuen Ensemble werden die Haupt- und Landesbibliothek, die Zentralmensa sowie weitere Service-Einrichtungen zu einer Bildungslandschaft zusammengefasst.
Auf die Uneindeutigkeit der Umgebung reagieren die Architekten mit klaren Formen. Um einen zentralen Platz herum positionieren sie drei kantige Baukörper, deren Fassadenrhythmen entsprechend des Programms variieren. Ausgeführt sind diese in grauem Muschelkalk, was den Bauten – mit etwas Abstand betrachtet – einen monolithischen Charakter verleiht. Beim Näherkommen erlauben raumhohe Fenster tiefe Einblicke ins Innere, ein Effekt, der die Gebäude in der Dämmerung zunehmend transparent wirken lässt.
Die besondere Qualität des Entwurfs ist es, trotz des Bemühens um Form und Struktur eine gewisse Offenheit zuzulassen. So sorgen Treppen und Passagen dafür, dass der Campus aus allen Richtungen durchlässig bleibt. Und der zentrale Platz mit seinem Platanenhain wird von den Baukörpern nicht dominiert, sondern zurückhaltend gerahmt. Der steinerne Campus wird so nicht zum pseudourbanen Gegenentwurf, sondern zu einer städtischen Insel mit weichen Rändern, auf der es sich vorzüglich in der Sonne sitzen lässt.
Fotos: Werner Huthmacher
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