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14.03.2012

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Gebaute Erinnerung

Neuer Henninger-Turm für Frankfurt


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Der Henninger-Turm ist kein schönes Gebäude, aber seit den 1960er Jahren eine vertraute Größe der Frankfurter Skyline. Er steht als Einzelkämpfer der stadtprägenden Bankenfamilie gegenüber, nämlich südlich des Mains. Bis 2002 diente er der gleichnamigen Brauerei als Getreidesilo und mit der aufgesetzten Aussichtsfläche in Form eines Fasses auch als Markenzeichen.

Seit geraumer Zeit war das Schicksal des Turms ungewiss. Jetzt hat ein Wettbewerb die Weichen für die Neuentwicklung eines Wohn-, Geschäfts- und Bürostandorts auf dem ehemaligen Brauereiareal gestellt. Auslober war die Actris AG, die auch die Bauherrenrolle übernimmt. Die Aufgabenstellung war in die Bereiche „Pflicht“ und „Kür“ aufgeteilt. Ersterer enthielt die Vorgaben, das jetzige Erscheinungsbild des Baus zu respektieren und auf wirtschaftliche und energetisch zeitgemäße Art mit der neuen Nutzungsmischung zu verbinden. Die Kür bestand in alternativen Vorschlägen auf einem – im Gegensatz zur Realität – freigeräumten Gelände.

Insgesamt neun Büros aus dem In- und Ausland hatten Entwürfe eingereicht. Das Preisgericht unter Vorsitz von Zvonko Turkali entschied sich einstimmig für den Vorschlag des Frankfurter Büros Meixner Schlüter Wendt Architekten und vergab darüber hinaus fünf Anerkennungen.

Den ersten Preis begründet die Jury damit, dass die Architekten trotz Abriss und Neubau den Bau als „emotionales Denkmal“ erhalten, indem sie die markanten Merkmale – die schlanke Scheibe, das charakteristische Fass und das Turmartige – neu interpretieren und dennoch wiedererkennbar gestalten. Die technischen, praktischen und finanziellen Gründe gegen einen Umbau seien überzeugend. Zudem biete der neue, in der Breite, Höhe und Tiefe erweiterte Turm gerade dadurch gelungene Grundrisse. Auch die städtebauliche Einbindung in das neue Viertel wird gelobt und die zweigeschossige Gliederung der Fassade ausdrücklich hervorgehoben. Insgesamt sei der Vorschlag für den Bauherrn eine „hervorragende Lösung zur Erfüllung seiner Wünsche“, ist dem Protokoll zu entnehmen.

Das Ergebnis im Einzelnen:

  • 1. Preis (Pflicht): Meixner Schlüter Wendt Architekten, Frankfurt
  • Anerkennung (Kür): ebenfalls Meixner Schlüter Wendt Architekten
  • Anerkennung (Kür): Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten, Frankfurt
  • Anerkennung (Kür): Ferdinand Heide Architekten, Frankfurt
  • Anerkennung (Pflicht): WOHA, Singapur
  • Anerkennung (Pflicht): BIG, Bjarke Ingels Group, Kopenhagen

Baubeginn soll im Frühjahr 2013 sein; die Fertigstellung ist bereits für 2015 vorgesehen.

Alle eingereichten Entwürfe sind bis 1. 4. 2012 im Deutschen Architekturmuseum anhand von Plänen und Modellen ausgestellt (siehe dazu auch BauNetz-Meldung vom 6 3. 2012).


Zum Thema:

www.dam-online.de


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