„Bauen im Bestand“ ist eine Disziplin, die etwa seit den achtziger Jahren in der Architektenausbildung heimisch wurde – als Reaktion auf den Paradigmenwechsel, der mit dem Europäischen Denkmalschutzjahr 1975 einsetzte und die Abkehr von Flächenabriss und Großsiedlungsbau auf der Grünen Wiese bedeutete. „Bauen mit Bestand“ – in dieser leichten Abwandlung taugt der Slogan nun für einen neuen Aufbaustudiengang, den die Hochschule Wismar ab Wintersemester 2010/11 als sechssemestriges, berufsbegleitendes Fernstudium anbietet.
Im Unterschied zu bisherigen Studienangeboten „im Bestand“ soll hier nicht in erster Linie der Umgang mit historisch wertvoller Substanz gelehrt werden, denn dies sei „eine Aufgabe, die in der Berufswelt der Architekten einen verschwindend geringen Umfang hat“, so die Hochschule Wismar. Vielmehr geht es um „Sanierung, Umbau und Erweiterung von Bauten“, was in Zukunft eine immer wichtigere Rolle im Beruf spielen werde.
Im Gegensatz zu staatlich finanzierten Präsenzstudiengängen ist „Bauen mit Bestand“ ein durch Studiengebühren frei finanziertes Weiterbildungsangebot. Die Studiengebühren betragen 15.000 Euro für das gesamte Studium. Als Abschluss kann ein Master of Science (M. Sc.) erreicht werden.
Für die Betreuung der Studienarbeiten steht ein bundesweites Netzwerk von Dozenten zur Verfügung, die in Wohnortnähe aufgesucht werden können. Als Namen nennt die Hochschule Wismar unter anderem Petra Kahlfeldt (Kahlfeldt Architekten, Berlin), Martin Boden-Peroche (Code Unique, Dresden), die Gebrüder Brückner (Brückner Architekten, Tirschenreuth) oder Jórunn Ragnarsdóttir (LRO, Stuttgart).
Zum Thema:
www.wings.hs-wismar.de
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