Die postmoderne Monumentalität des unverwechselbaren AT&T-Building in New York bleibt nun doch erhalten. „Save the stone“ lautete das Motto der Verteidiger in der Auseinandersetzung mit Snøhettas (Oslo) geplanter Modernisierung der Hochhaus-Ikone von Philip Johnson und John Burgee.
Erstmal im November 2017 veröffentlichte Visualisierungen des geplanten Umbaus hatten heftige Proteste und vielfache Aktionen für die Rettung des Gebäudes ausgelöst. Selbst berühmte Gegner der Postmoderne wie etwa Norman Foster waren sich einig, dass das Hochhaus 550 Madison in New York City in dieser Form nicht modernisiert werden dürfe. Auch wenn Johnson bereits 1994 zugegeben haben soll, dass das Gebäude nicht funktioniere und dass es im Sockelbereich geöffnet werden solle, wie das Charles Jencks im Gespräch mit BauNetz erzählte.
Jencks war einer der wenigen Befürworter des ursprünglichen Entwurfs von Snøhetta, der eine neue, transparenten Straßenfront vorsah. Er erkannte in dem Eingriff gar „ein Beispiel für die Wiedergeburt der Postmoderne.“ Doch zu dieser fragwürdigen Wiedergeburt wird es nicht kommen, wie die nun vorgestellten und überarbeiteten Pläne der Norweger zeigen.
Im neuen Entwurf Snøhettas fällt der Eingriff in den Sockelbereich des Hochhauses weitaus weniger radikal aus, so dass das Äußere des Gebäudes nahezu unverändert bleibt. Auch einige bereits früher umgebaute Bereiche werden wiederhergestellt, einschließlich der überdeckten Öffnungen auf der Rückseite. Außerdem wird durch den Abriss der in den 1990er-Jahren erfolgten kleinen Anbauten die Fläche für den Garten verdoppelt. Der neue, für alle zugängliche und überdachte Garten wird nun „endlich die wahren, öffentlichen Einrichtungen anbieten, wie es Philip Johnson sich vorstellte“ – erklärt zumindest der Pressetext. (mg)
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