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18.12.2007

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Schwebender Baldachin über Kubus

Neue Synagoge in Bochum eingeweiht


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Wohl maßgeblich durch den Zuzug von Juden aus Osteuropa ausgelöst, boomt in Deutschland die Bauaufgabe Synagoge. Nach den bahnbrechenden Neubauten in Dresden (BauNetz-Meldung vom 9. November 2001) und München (BauNetz-Meldung vom 9. November 2006) zeigt auch der Bochumer Neubau, dass die Gemeinden vor Ort erfreulicherweise auf zeitgemäße architektonische Konzepte setzen. Am 16. Dezember 2007 wurde die Synagoge in Bochum eingeweiht. Der Entwurf stammt von dem Kölner Architekten Peter Schmitz.

Der Architekt, der seine Karriere als Projektpartner von Otto Steidle beim Bonner T-Mobil-Neubau begann, ist Professor an der FH Bochum. Er erläutert seinen Entwurf:

„Die alte Bochumer Synagoge wurde in der Reichspogromnacht 1938 zerstört und ist seitdem nicht mehr aufgebaut worden. 2003 schenkte die Stadt der Jüdischen Gemeinde ein repräsentatives Grundstück: Neben dem Planetarium oberhalb einer der Hauptstraßen zur Innenstadt sollte ein Neubau entstehen. In dem anschließenden Wettbewerbsverfahren 2005 gewann der Beitrag von Schmitz Architekten den ersten Preis (BauNetz-Meldung vom 11. Februar 2005).

Auf einem scharf geschnittenen, durch Mauern aus gestocktem Sichtbeton gefasstem Plateau erhebt sich der steinerne Kubus der Synagoge. Dieser steht im Wechselspiel zu dem metallisch schimmernden Kuppelbau des benachbarten Planetariums.
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert mit einer Vormauerschale aus gesägten Natursteinen im Langformat. Als deutliches Zeichen nach außen wurde das Motiv des Davidsterns interpretiert. Das reliefartige Ornament wird durch eine abwechselnd vor- und zurückgesetzte Mauerung ausgebildet, ein aus der Industriearchitektur des Ruhrgebietes bekanntes Gestaltungsmittel.

Durch das Ornament auf der Fassade entstehen dreieckige Fenster, die im Innenraum einen umlaufenden Fries auf den Wänden der Synagoge bilden.
Darüber schwebt eine gold-gelbe Kuppel, die seitlich von den Wänden durch eine Lichtfuge abgesetzt ist und dem Wunsch der Gemeinde nach Feierlichkeit und Erhabenheit entspricht. Die Kuppel wird nicht als Konstruktionsprinzip verwendet, sondern strahlt die Leichtigkeit eines schwebenden Baldachins aus. Dieser Eindruck wird durch die Faltung der Fläche in horizontale und vertikale Stufen verstärkt. Die gestalterische Wirkung der Kuppel wird durch Form und Farbe erzielt. Material und Konstruktion aus glasfaserverstärktem Gips bildeten dazu eine ausgezeichnete Basis.“


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

Fatih | 19.12.2007 12:37 Uhr

...wirklich schön

Licht & Partner gratulieren zur Architektur und zur Lichtlösung. Sehr gut. Endlich einmal...

7

RLI | 19.12.2007 10:45 Uhr

Synagoge

diese beseelte gestaltung im innern lässt hoffen...

6

kde | 19.12.2007 10:19 Uhr

synagoge

auch ich finde den entwurf sehr gut! als kleiner kritikpunkt bleibt mir nur die fassade - das sternmotiv ist mir außen etwas zu plakativ übersetzt. Im Innenraum, nur als andeutung durch die lichtöffnungen empfinde ich es sehr gelungen, auch wenn - durch die kuppel - es an einen hammam erinnern könnte. Aber warum nicht?

5

Fabi | 19.12.2007 03:59 Uhr

gleicher meinung

Sehr geil!

4

Flo | 18.12.2007 19:23 Uhr

Kritiker

Ich versteh echt nicht warum die deutschen Architekten nur am noergeln sind. Immer ist was kopiert, zu stylisch oder einfach schlecht. Ich finde die Qualitaet der Kommentare nimmt stark ab. Was ist euer Problem? Selbst wann man Ideen von anderen Gebaeuden aufnimmt und gelungen umsetzt muss das nicht schlecht sein, damit ist das Gebaeude noch lang keine Kopie.
Ich finde den Entwurf , besonders die Fassade - den Bilder nach zu urteilen - sehr gelungen!
Ich wuensche mir hier zukuenftig mehr konstruktive Kritik.

3

marco | 18.12.2007 17:06 Uhr

ach - schön - die bochumer schule

peter - danke, das ist eine bereicherung. schön was von den lehrenden aus bochum zu sehen! liebe grüsse,
ein alumni

2

Juan | 18.12.2007 17:05 Uhr

wunderschoen


Einfach genial! Ein gutes Beispiel fuer Moderne und wunderschoene Architektur!
Ebenso wie die anderen im Artikel genannten Beispiele, steht auch dieses Projekt fuer exellente Architektur Made in Germany.
Geht doch!

1

Architekturfreund | 18.12.2007 16:42 Uhr

die schwebende Kuppel

Lohnte es sich noch, das recht unverholen kopierte Vorbild zu erwähnen: Juan Navarro Baldewegs Kuppel im Palacio de Congresos de Castilla y León in Salamanca.

 
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