Die „Traumhäuser“-Reihe im Bayerischen Fernsehen gehört zu den sehenswertesten Auseinandersetzungen mit dem Thema Architektur im deutschen TV. Einwenden könnte man höchstens, dass der Fokus auf das Einfamilienhaus angesichts des knappen Wohnraums in den Ballungsgebieten nicht mehr ganz passend ist. Mit einer neuen Reihe ist der Sender nun jedoch um Abhilfe bemüht: „Schöner Wohnen für Alle“ ist das Thema, „Sozialer Wohnungsbau im Wandel der Geschichte“ lautet der Untertitel.
Auf dem gleichen Sendeplatz wie „Traumhäuser“ am Sonntagnachmittag um 15.15 Uhr wirft die erste Folge über die Fuggerei in Augsburg einen Blick auf eines der ungewöhnlichsten Projekte überhaupt. Seit über 500 Jahren besteht diese Sozialsiedlung, die von Jakob Fugger für die bedürftigen Bewohner, aber auch zu seinem eigenen Seelenheil gestiftet wurde. Bis heute müssen die Bewohner regelmäßig für die Familie Fugger beten – ein Modell, das inzwischen vielleicht nicht mehr wünschenswert ist, das aber trotzdem inspiriert.
Von Augsburg führt der Weg für die nächsten beiden Folgen nach München. Die Siedlung Neuperlach steht dabei für den Massenwohnungsbau der Nachkriegszeit, während die Macher der Messestadt Riem versprechen, aus den früheren Fehlern gelernt zu haben. Angelegt ist die Reihe bisher auf drei Folgen, doch es wäre zu wünschen, dass auch dieses Programm weitergeht – jenseits des Einfamilienhauses gibt es schließlich noch einiges zu entdecken.
Die Reihe ist immer sonntags um 15.15 Uhr im BR zu sehen:
- Folge 1: Die Fuggerei, 16. Oktober 2016
- Folge 2: München Neuperlach, 23. Oktober 2016
- Folge 3: Messestadt München Riem, 30. Oktober 2016
Zum Thema:
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Hr. Bertram - Nachbar vom Riemer Stadtteil | 06.11.2016 19:12 UhrWieso werden erkannte Feher trotzdem wiederholt ?
Schockiert war ich über die Aussagen im dritten Teil, wo es über die Fehler in Riem ging.
Die Stadt hat die Fehler erkannt und baut Abschnitt 4 und 5 genau mit dem gleichen schlechten Muster weiter ... unglaublich !
Was ist das ? Gleichgültigkeit ? Oder läßt sich die Stadt immer von den Bauunternehmen über den Tisch ziehen ? Dann ist es Inkompetenz.
:-(