Wohnen am Wasser in der „schönsten Barockstadt der Schweiz“: Am Mittwoch haben die Basler Architekten Herzog & de Meuron ihre neuen Pläne für das Projekt Wasserstadt Solothurn vorgestellt. An der Aare im Westen der Stadt soll eine Hufeiseninsel entstehen. Das Planungsgebiet ist das 375.000 Quadratmeter große Gebiet einer ehemaligen Mülldeponie – keine fünfzehn Minuten zu Fuß von der Altstadt entfernt.
Die Altlasten der heute begrünten Mülldeponie sollen mit der Überbauung komplett saniert werden. Die kontaminierte Erde wird abgetragen und eine Wasserfläche ausgehoben. Eine künstliche Flussschlaufe soll um eine grüne Insel angelegt werden, die nur über eine Brücke zugänglich sein wird. Im Norden der Insel bleibt die Natur weitgehend unberührt. Im Süden liegt ein Campingplatz, ein Ruderclub und ein bestehender Bauernhof. Um die Aareschlaufe sind vier Häusergürtel geplant, vorgesehen sind Miet- und Eigentumswohnungen für rund neunhundert Bewohner, davon zwanzig Prozent Einfamilienhäuser.
Die Einteilung der Wohneinheiten ist gestaffelt: In der ersten Reihe stehen vor allem Einfamilienhäuser, dahinter folgen Doppel- und Reihenhäuser und in der letzten Reihe schließlich größere Wohnblöcke. Zum Fluss hin stuft sich die Topografie ab und die Gebäude werden niedriger, damit auch die hinteren Häuser eine Sicht aufs Wasser haben, erklären die Architekten ihren Masterplan. Entlang der neuen Flussschlaufe erstreckt sich eine ein Kilometer lange Uferpromenade – öffentlich zugänglich und autofrei.
Initiiert wird das Projekt von der Wasserstadtsolothurn AG, die Herzog & de Meuron bereits 2006 mit der Planung beauftragte und nun um eine Überarbeitung bat. Die Anzahl der geplanten Wohnungen hat sich von 300 auf 600 verdoppelt; außerdem wurde die Wasserfläche neu auf die Strömung abgestimmt. Die Schlaufe folgt nun nicht mehr exakt der Altlastzone, sondern bildet die hufeisenähnliche Form. Schon Bruno Taut und Martin Wagner hatten in der gleichnamigen Wohnsiedlung in Berlin diese Form angewendet, um die sozialen Wohnungsbauten gleichmäßig mit Licht, Luft und Gärten zu versorgen.
Bevor mit den Planungen für die Realiserung begonnen und Investoren gesucht werden, müßen Stadt und Kanton zunächst die Altlastfrage klären – dies soll bis Ende des Jahres geschehen. Allein die Kosten für Infrastruktur und Sanierung werden aktuell auf 260 Millionen Franken geschätzt.
Zum Thema:
www.wasserstadtsolothurn.ch
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Marko König | 05.03.2012 12:31 UhrJaja
Ja da sind sie wieder, die Architektur-neider.
Nur am meckern aber keine Argumente bezüglich der Architektur und des Städtebaus.
Was hat das mit China zu tun? Nur weil es am Wasser liegt und eine Halbkreis ist? Planstädte gibt es seit mehr als 100 Jahren auch in Deutschland, auch am Wasser und auch in Hufeisen und Kreisform.