Es gibt Neues vom Museum Küppersmühle in Duisburg: Im vergangenen Jahr wurde zunächst das endgültige Aus der Erweiterungsplanung bekanntgegeben und das verrostete Stahlskelett – Erinnerung an den Bauskandal um den schwebenden Kubus – endgültig beseitigt. Mitte Dezember wurde nun ein neues Erweiterungsvorhaben vorgestellt.
Das Ehepaar Ströher zeigt seine Sammlung moderner Kunst von den 1950er Jahren bis zur Gegenwart im Museum Küppersmühle. Die Wella-Erben haben Ende 2014 die MKM-Stiftung gegründet und das Büro Herzog & de Meuron erneut beauftragt, einen Erweiterungsbau zu entwerfen. Das Scheitern der für 2010 geplanten Erweiterung hat ihr Vertrauen in die Architekten offenbar nicht erschöpft. Herzog & de Meuron hatten bereits Anfang der 1990er Jahre den Umbau der Getreidespeicher am Duisburger Innenhafen zum Stammhaus des Museums entworfen.
Die neuen Planungen finden unter geänderten Vorzeichen statt: Die Wohnungsbaugesellschaft GEBAG stieg vergangenen September aus dem Vorhaben aus, der Bau ging in den Besitz von Sylvia und Ulrich Ströher über. Der ebenerdige Anbau soll nun östlich an den Bestand angefügt werden. „Der geplante Erweiterungsbau reiht sich in die Kette der eindrucksvollen historischen Backsteinbauten entlang des Hafenbeckens ein und komplettiert so den bestehenden Museumskomplex“, so die Architekten. Anstelle der gescheiterten Stapelplanung, die sich auch im Fall der Hamburger Elbphilharmonie als problematisch und kostenintensiv erwies, wird eine neue Herangehensweise erprobt. Der Kopfbau wird die Gebäudezeile ergänzen und so im Zeichen des Strukturwandels an das bauliche Erbe der Getreide-Industrie im Hafenareal von Duisburg anknüpfen.
Es bleibt zu hoffen, dass die neuen Planungen erfolgreich sein werden und das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst tatsächlich im Jahr 2018 die neuen Räumlichkeiten mit ca. 2.600 Quadratmeter beziehen kann. Der Baubeginn ist für das Jahr 2016 vorgesehen. Weitere Details über den Entwurf sollen diesen Sommer in einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden. (dd)
Zum Thema:
www.museum-kueppersmuehle.de
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Muncks | 10.01.2015 00:09 UhrDuisburg rocks!
Ich hätte gerne den ursprünglichen Entwurf realisiert gesehen. Schade, dass man sich von den Unfähigkeiten der ausführenden Unternehmen in die Knie zwingen lassen muss. Gut, dass HdeM eine neue Chance bekommen und nutzen. Der alte Bau ist ganz toll und spiegelt noch die guten Zeiten des Büros wieder.