Was hat Baby-Björn mit Candida Höfer zu tun? Auf der Insel Hålluden im Osten von Stockholm wurde am 3. Juni eine neue Kunsthalle eröffnet, in der gerade Werke der Düsseldorfer Fotografin zu sehen sind; finanziert wurde der private Galeriebau von den Gründern des schwedischen Babyausstatters. Von weitem sieht sie kleiner aus, als sie es in Wirklichkeit ist. Hinter den Nadelbäumen am Ufer versteckt sich die 9.000 Quadratmeter große Kunsthalle, der von dem Stockholmer Büro Nyréns Arkitektkontor entworfen und geplant wurde.
„Artipelag“ heißt das neue Zauberwort der schwedischen Kunstszene – ein Kompositum aus den englischen Begriffen „art“ und „archipelago“. In dem Neubau an der Schärenküste soll die einmalige Natur der schwedischen Schären mit Kultur- und Kunstprojekten verwachsen. Und die Insellage scheint herrlich: ein Kunstmuseum mitten in der Landschaft mit Blick aufs Meer. Behutsam haben die Architekten das ein- bis zweigeschossige Ausstellungsgebäude in den Felsen landen lassen. Aus der Ferne kaum sichtbar, markiert das Artipelag auf dem 22 Hektar großen Grundstück mit einer abstrakt organischen Geometrie zwar einen Fremdkörper, passt sich aber dennoch an die Umgebung an. „Auffallende Museumsneubauten gehören vielleicht nach New York, nicht aber hierher. Stattdessen soll das Gebäude wie Pilze am Fuße der Bäume stehen“, erklärt Björn Jakobson, Finanzier und Gründer von artipelag. Immer wieder öffnet sich der Blick zwischen den einzelnen Hallen nach draußen und rahmt die Landschaft.
Der Neubau enthält neben den Galerieräumen mit rund 5.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche außerdem eine Bühne mit Auditorium und ein Restaurant; ein weiteres Café sowie ein Hotelgebäude sind in Planung und sollen in naher Zukunft angebaut worden. Am Ufer führt ein Holzsteg zur Bootsanlegestelle, der trotz leichten Anstieg auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann; aber auch mit dem Auto ist das neue Kunstzentrum erreichbar.